BSG - Urteil vom 28.06.1991
11 RAr 47/90
Normen:
SGB X § 48 Abs. 1, SGB X § 50 Abs. 1 S. 1, SGB I § 48 Abs. 1, PostO § 51 Abs. 4, BGB § 133 ;
Fundstellen:
SozR 3-1300 § 50 Nr. 10

Erstattung erbrachter Sozialleistungen bei rückwirkender Aufhebung der Leistungsbewilligung

BSG, Urteil vom 28.06.1991 - Aktenzeichen 11 RAr 47/90

DRsp Nr. 1998/7656

Erstattung erbrachter Sozialleistungen bei rückwirkender Aufhebung der Leistungsbewilligung

1. Der Leistungsberechtigte muß sich abgezweigte Leistungsteile ungeachtet ihrer tatsächlichen Auszahlung an einen Dritten als iS von § 50 Abs 1 SGB X an sich erbracht zurechnen lassen. (Anschluß und Fortführung von BSG vom 17.1.1991 - 7 RAr 72/90 = SozR 3 - 1300 § 50 Nr. 7). [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

SGB X § 48 Abs. 1, SGB X § 50 Abs. 1 S. 1, SGB I § 48 Abs. 1, PostO § 51 Abs. 4, BGB § 133 ;

Gründe:

I

Streitig ist die Erstattung überzahlter Arbeitslosenhilfe (Alhi) in Höhe von 3.414,60 DM für die Zeiträume vom 8. Dezember 1983 bis 22. Februar 1984 und 31. Januar bis 9. April 1985.

Die Bundesanstalt für Arbeit (BA) bewilligte dem Kläger mit Bescheid vom 9. August 1983 Alhi in Höhe von anfangs wöchentlich 170,40 DM (täglich 28,40 DM) und ab 2. Januar 1984 wöchentlich 163,80 DM (täglich 27,30 DM). Während des erstgenannten Zeitraumes wurden von der Leistung wöchentlich 28,68 DM an das Kreisjugendamt Eutin zum Unterhalt eines 1982 geborenen nichtehelichen Kindes des Klägers abgezweigt.