BSG - Urteil vom 07.10.2009
B 11 AL 31/08 R
Normen:
ArbMDienstLG 4 Art. 3 Nr. 29; GG Art. 20 Abs. 3; SGB III § 190; SGB III § 335 Abs. 1 S. 1; SGB III § 335 Abs. 5; SGB X § 45 Abs. 2 S. 3 Nr. 2;
Vorinstanzen:
LSG Baden-Württemberg, vom 12.09.2008 - Vorinstanzaktenzeichen L 12 AL 1665/08
SG Stuttgart, vom 14.02.2008 - Vorinstanzaktenzeichen S 14 AL 7701/06

Erstattung von Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung ab 1.1.2005 nach der Rücknahme einer Arbeitslosenhilfebewilligung für die Vergangenheit

BSG, Urteil vom 07.10.2009 - Aktenzeichen B 11 AL 31/08 R

DRsp Nr. 2010/5207

Erstattung von Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung ab 1.1.2005 nach der Rücknahme einer Arbeitslosenhilfebewilligung für die Vergangenheit

1. Die Bundesagentur für Arbeit kann den Ersatz von Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen infolge rückwirkender Aufhebung und Rückforderung von Arbeitslosenhilfe auch dann beanspruchen, wenn der Ersatzanspruch nach dem 1.1.2005 entstanden ist (Abgrenzung zu BSG vom 27.8.2008 - B 11 AL 11/07 R = SozR 4-4300 § 335 Nr 1). 2. Die durch die versehentliche Streichung des Wortes "Arbeitslosenhilfe" in § 335 Abs 1 S 1 SGB III für die Zeit ab 1.1.2005 entstandene "planwidrige Gesetzeslücke" ist dadurch zu schließen, dass die Bezieher von Arbeitslosenhilfe im Rahmen gesetzesimmanenter Rechtsfortbildung in den Kreis der Leistungsbezieher iS des § 335 Abs 1 S 1 SGB III einzubeziehen sind.

Auf die Revision der Beklagten wird das Urteil des Landessozialgerichts Baden-Württemberg vom 12. September 2008 abgeändert und die Berufung des Klägers gegen das Urteil des Sozialgerichts Stuttgart vom 14. Februar 2008 insgesamt zurückgewiesen.

Kosten des Berufungs- und des Revisionsverfahrens sind nicht zu erstatten.

Normenkette:

ArbMDienstLG 4 Art. 3 Nr. 29; GG Art. 20 Abs. 3; SGB III § 190; SGB III § 335 Abs. 1 S. 1; SGB III § 335 Abs. 5; SGB X § 45 Abs. 2 S. 3 Nr. 2;

Gründe:

I