BVerfG - Beschluss vom 24.03.2016
2 BvR 2081/08
Normen:
BVerfGG § 90 Abs. 1; BVerfGG § 93a Abs. 2 Buchst. a)-b); SGB V § 129; SGB V § 130a Abs. 1 S. 1-2; GG Art. 101 Abs. 1 S. 2; AEUV Art. 267 Abs. 3; GG Art. 12 Abs. 1;
Fundstellen:
NZS 2016, 421
VersR 2016, 990
Vorinstanzen:
BSG, vom 28.07.2008 - Vorinstanzaktenzeichen B 1 KR 4/08 R
LSG Baden-Württemberg, vom 16.01.2008 - Vorinstanzaktenzeichen L 5 KR 3869/05
SG Freiburg, vom 21.06.2005 - Vorinstanzaktenzeichen S 11 KR 4103/03

Erstattungsbegehren einer niederländischen Apotheke bzgl. des Herstellerrabatts aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung mit den Krankenkassen; Anrufung des Europäischen Gerichtshofs im Wege des Vorabentscheidungsverfahrens

BVerfG, Beschluss vom 24.03.2016 - Aktenzeichen 2 BvR 2081/08

DRsp Nr. 2016/7196

Erstattungsbegehren einer niederländischen Apotheke bzgl. des Herstellerrabatts aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung mit den Krankenkassen; Anrufung des Europäischen Gerichtshofs im Wege des Vorabentscheidungsverfahrens

Tenor

Die Verfassungsbeschwerde wird nicht zur Entscheidung angenommen.

Normenkette:

BVerfGG § 90 Abs. 1; BVerfGG § 93a Abs. 2 Buchst. a)-b); SGB V § 129; SGB V § 130a Abs. 1 S. 1-2; GG Art. 101 Abs. 1 S. 2; AEUV Art. 267 Abs. 3; GG Art. 12 Abs. 1;

Gründe

I.

Seit 2003 entlastet der Gesetzgeber die Krankenkassen dadurch, dass ihnen die pharmazeutischen Unternehmen einen Abschlag auf Arzneimittel für ihre Versicherten gewähren müssen. Dieser sogenannte Herstellerrabatt wird von pharmazeutischen Unternehmen allerdings nicht unmittelbar den Krankenkassen gewährt. Die Krankenkassen erhalten den Rabatt dadurch, dass sie die Rechnungen der Apotheken um den Abschlag kürzen (vgl. § 130a Abs. 1 Satz 1 SGB V). Die Apotheken wiederum können von den pharmazeutischen Unternehmen die Erstattung des Abschlags verlangen (vgl. § 130a Abs. 1 Satz 2 SGB V in der hier relevanten Fassung vom 1. Januar 2003; vgl. Art. 1 Nr. 8, Art. 13 Abs. 3 des Gesetzes zur Sicherung der Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenversicherung und in der gesetzlichen Rentenversicherung vom 23. Dezember 2002, BGBl I S. 4637; mittlerweile § 130a Abs. 1 Satz 3 SGB V). § 130a Abs. 1 SGB V 2003 lautete: