LAG Berlin-Brandenburg - Beschluss vom 07.06.2021
26 Ta (Kost) 6023/21
Normen:
ZPO § 97 Abs. 1;
Fundstellen:
EzA-SD 2022, 16
Vorinstanzen:
ArbG Berlin, vom 04.03.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 19 Ca 15129/18

Erstattungsbeschränkung für Kosten des StreithelfersEntschädigungsausschluss für die im Verfahren obsiegende ParteiAuslegung des § 12a Abs. 1 S. 1 ArbGG

LAG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 07.06.2021 - Aktenzeichen 26 Ta (Kost) 6023/21

DRsp Nr. 2021/10290

Erstattungsbeschränkung für Kosten des Streithelfers Entschädigungsausschluss für die im Verfahren obsiegende Partei Auslegung des § 12a Abs. 1 S. 1 ArbGG

Der Ausschluss der Entschädigung wegen Zeitversäumnis und auf Erstattung der Kosten für die Zuziehung eines Prozessbevollmächtigten gilt nach dem Wortlaut des § 12a ArbGG für die obsiegende "Partei". Die Erstattungsbeschränkung gilt darüber hinaus nach allgemeiner Auffassung nicht nur für die Parteien des Rechtsstreits, sondern auch für Streithelfer, sofern ihnen eigene Vertretungskosten entstanden sind (vgl. LAG Baden-Württemberg 27. September 1982 - 1 Ta 182/82). Diese Einbeziehung der Streithelfer entgegen dem Wortlaut des § 12a Abs. 1 Satz 1 ArbGG im Wege der erweiternden Auslegung ist aufgrund der sozialpolitischen Zwecksetzung der Vorschrift gerechtfertigt (GK-ArbGG/Schleusener, Stand: November/2017, Rn. 37; Düwell/Lipke/Dreher, 5. Aufl. 2019, § 12a ArbGG, Rn. 4; NK-GA/Müller, § 12a ArbGG, Rn 29; G/M/P/Künzel, 9. Aufl. 2017, § 12a ArbGG, Rn. 14; H/W/K/Kalb, 9. Aufl. 2020, § 12a , Rn. 4; Schwab/Weth, 5. Aufl. 2018, § , Rn. 18; M/E/L/Mues, Handbuch Kündigungsrecht, 2. Aufl. 2010, Teil 12 Kündigungsschutzprozess, Rn. 624; Fleddermann in: Tschöpe, Arbeitsrecht Handbuch, 12. Aufl. 2021, J. Streitwert und Kosten, Rn. 138; M/S/D/Busch, KSchR, 2. Auf. 2021, § , Rn. 2).