BSG - Urteil vom 10.05.2007
B 7a AL 14/06 R
Normen:
AFG § 128 Abs. 1 S. 1 § 128 Abs. 1 S. 2 Nr. 4 § 128 Abs. 1 S. 2 Nr. 6 § 128 Abs. 1 S. 2 Nr. 7 § 128 Abs. 2 Nr. 2 S. 1 Alt. 2 ; SGB III § 147a Abs. 2 Nr. 2 ; SGG § 103 ;
Fundstellen:
AuR 2007, 227
NZA-RR 2007, 606
Vorinstanzen:
LSG Bayern, vom 07.10.2005 - Vorinstanzaktenzeichen L 8 AL 201/04
SG München, vom 07.11.2003 - Vorinstanzaktenzeichen S 37 AL 906/00

Erstattungspflicht des Arbeitgebers beim Anspruch auf Arbeitslosengeld

BSG, Urteil vom 10.05.2007 - Aktenzeichen B 7a AL 14/06 R

DRsp Nr. 2007/16232

Erstattungspflicht des Arbeitgebers beim Anspruch auf Arbeitslosengeld

Für die Beurteilung der Pflicht des Arbeitgebers zur Erstattung von Arbeitslosengeld für ältere Arbeitnehmer wegen einer unzumutbaren Belastung ist die Gesamtsituation des Unternehmens unter Einschluss von Gewinnen aufgrund der Beteiligungen an anderen Unternehmen maßgeblich. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

AFG § 128 Abs. 1 S. 1 § 128 Abs. 1 S. 2 Nr. 4 § 128 Abs. 1 S. 2 Nr. 6 § 128 Abs. 1 S. 2 Nr. 7 § 128 Abs. 2 Nr. 2 S. 1 Alt. 2 ; SGB III § 147a Abs. 2 Nr. 2 ; SGG § 103 ;

Gründe:

I. Im Streit ist die Erstattung von Arbeitslosengeld (Alg) und Beiträgen zur Kranken- und Rentenversicherung (KV, RV), die die Beklagte für J A (A.) für die Zeit vom 1. Januar 1994 bis 30. April 1995 (Höhe: 34.332,28 DM) sowie für J E (E.) für die Zeit vom 1. Januar 1994 bis 30. September 1994 (Höhe: 21.814,23 DM) aufgewendet hat.

Die Klägerin (AG) beschäftigte 1993 in mehreren Betrieben in Deutschland ca 1.600 Arbeitnehmer. An dem größten Standort in M mit insgesamt 680 Mitarbeitern waren in der Tonchemie 450, in dem Katalysatorenwerk 120 und im Bergbau 110 Arbeiter beschäftigt, von denen in der Zeit von Ende 1992 bis Ende 1996 333 Arbeitnehmer ausschieden. Außerdem war die Klägerin in der Zeit von 1993 bis 1995 an mehreren anderen deutschen und ausländischen Gesellschaften beteiligt.