BSG - Urteil vom 16.02.2012
B 9 VG 1/10 R
Normen:
SGB X § 112; SGB X § 116 Abs. 1 S. 1; SGB I § 37 S. 1; BVG § 18c Abs. 1 S. 3; BVG § 19; BVG § 20; BVG § 21; BVG § 81a Abs. 3 S. 1; OEG § 1 Abs. 1; OEG § 1 Abs. 13; OEG § 5; BGB § 280 Abs. 1; BGB § 254;
Fundstellen:
BSGE 110, 104
Vorinstanzen:
LSG Berlin-Brandenburg, vom 11.02.2010 - Vorinstanzaktenzeichen L 13 VG 42/07
LSG Berlin-Brandenburg, vom 11.02.2010 - Vorinstanzaktenzeichen L 13 VG 42/07
SG Cottbus, - Vorinstanzaktenzeichen S 26 VG 138/04
SG Cottbus, vom 11.04.2007 - Vorinstanzaktenzeichen S 26 VG 138/04

Erstattungsstreit zwischen Versorgungsträger und Krankenkasse - Rückerstattungsanspruch - Rückabwicklung - Pauschalbetrag - Einzelfallerstattung - pauschale Abgeltung - Schadensersatz - Anspruchsübergang - Gesamtgläubiger - gesetzliches Schuldverhältnis - Pflicht zur Information und Rücksichtnahme - Teilungsabkommen - positive Vertragsverletzung - Obhutsbeziehung

BSG, Urteil vom 16.02.2012 - Aktenzeichen B 9 VG 1/10 R

DRsp Nr. 2012/8308

Erstattungsstreit zwischen Versorgungsträger und Krankenkasse - Rückerstattungsanspruch - Rückabwicklung - Pauschalbetrag - Einzelfallerstattung - pauschale Abgeltung - Schadensersatz - Anspruchsübergang - Gesamtgläubiger - gesetzliches Schuldverhältnis - Pflicht zur Information und Rücksichtnahme - Teilungsabkommen - positive Vertragsverletzung - Obhutsbeziehung

1. Soweit die Aufwendungen der Krankenkassen für die Heilbehandlung von Gewaltopfern pauschal abgegolten werden, ist eine Rückabwicklung einzelner Erstattungsfälle ausgeschlossen. 2. Für die Krankenkasse, die einem durch eine Gewalttat geschädigten Mitglied zunächst Krankenbehandlung nach dem SGB 5 erbringt, bestehen gegenüber der Versorgungsverwaltung auch schon vor der Anerkennung des Versorgungsfalls besondere Pflichten zur Information und Rücksichtnahme, deren Verletzung einen Schadensersatzanspruch auslösen kann.

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg vom 11. Februar 2010 aufgehoben.

Die Sache wird zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das Landessozialgericht zurückverwiesen.

Der Streitwert wird auf 1984,31 Euro festgesetzt.

Normenkette:

SGB X § 112; SGB X § 116 Abs. 1 S. 1; SGB I § 37 S. 1; BVG § 18c Abs. 1 S. 3; BVG § 19; BVG § 20; BVG § 21; BVG § 81a Abs. 3 S. 1; OEG § 1 Abs. 1; OEG § 1 Abs. 13; OEG § 5; BGB § 280 Abs. 1; BGB § 254;

Gründe:

I