BSG - Urteil vom 15.03.2012
B 3 P 1/11 R
Normen:
SGB XI § 14; SGB XI § 15 Abs. 1 S. 1; SGB XI § 15 Abs. 2; SGB XI § 15 Abs. 3; SGB X § 44;
Fundstellen:
NZS 2012, 622
Vorinstanzen:
LSG Niedersachsen-Bremen, vom 07.10.2010 - Vorinstanzaktenzeichen L 15 P 55/09
LSG Niedersachsen-Bremen, vom 07.10.2010 - Vorinstanzaktenzeichen L 15 P 55/09
SG Hildesheim, - Vorinstanzaktenzeichen S 51 P 41/07
SG Hildesheim, vom 16.07.2009 - Vorinstanzaktenzeichen S 51 P 41/07

Festlegung der Pflegestufe in der sozialen Pflegeversicherung; Ermittlung der Zeitwerte für den normalen Grundpflegebedarf nach den Begutachtungs-Richtlinien

BSG, Urteil vom 15.03.2012 - Aktenzeichen B 3 P 1/11 R

DRsp Nr. 2012/9078

Festlegung der Pflegestufe in der sozialen Pflegeversicherung; Ermittlung der Zeitwerte für den normalen Grundpflegebedarf nach den Begutachtungs-Richtlinien

1. Der von dem gemessenen Grundpflegebedarf eines behinderten Kindes abzuziehende normale Grundpflegebedarf eines gesunden gleichaltrigen Kindes (§ 15 Abs 2 SGB 11) ist auch für die Zeit vor dem 1.9.2006 den Tabellenwerten der Begutachtungs-Richtlinien in der zum 1.9.2006 in Kraft getretenen Fassung vom 11.5.2006 zu entnehmen. 2. Als Abzugswert für den normalen Grundpflegebedarf eines gesunden Kindes ist einheitlich für die gesamte Dauer des jeweiligen Altersabschnitts der rechnerische Mittelwert aus den in der Tabelle aufgeführten Höchst- und Mindestzeitwerten heranzuziehen; die Bildung von Zwischenwerten nach Maßgabe des Lebensalters des Kindes im Zeitpunkt der Begutachtung (Interpolation) findet nicht mehr statt.

Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen vom 7. Oktober 2010 wird zurückgewiesen.

Kosten des Revisionsverfahrens sind nicht zu erstatten.

Normenkette:

SGB XI § 14; SGB XI § 15 Abs. 1 S. 1; SGB XI § 15 Abs. 2; SGB XI § 15 Abs. 3; SGB X § 44;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten im Rahmen eines Überprüfungsverfahrens nach § 44 SGB X, ob dem Kläger für die Zeit vom 1.10.2003 bis zum 30.6.2004 Pflegegeld der Pflegestufe II statt der zuerkannten Pflegestufe I zusteht.