BGH - Urteil vom 10.11.2021
VIII ZR 187/20
Normen:
BGB § 13; BGB § 14 Abs. 1; BGB § 280 Abs. 1; BGB § 281 Abs. 1 S. 1; BGB § 434 Abs. 1 S. 1; BGB § 437 Nr. 3; HGB § 344 Abs. 1; BGB § 474 Abs. 1; BGB a.F. § 476;
Fundstellen:
BGHZ 232, 1
MDR 2022, 225
MMR 2022, 392
NJW 2022, 686
VRS 2021, 169
ZIP 2022, 2189
Vorinstanzen:
LG Düsseldorf, vom 30.09.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 15 O 393/12
OLG Düsseldorf, vom 25.06.2020 - Vorinstanzaktenzeichen I-6 U 147/19

Geltung der von einem Kaufmann vorgenommenen Rechtsgeschäfte im Zweifel als zum Betrieb seines Handelsgewerbes gehörig; Einordnung des rechtsgeschäftlichen Handelns eines Kaufmanns als Verbraucher- oder Unternehmerhandeln; Erwerb eines Fahrzeugs als Verbraucher

BGH, Urteil vom 10.11.2021 - Aktenzeichen VIII ZR 187/20

DRsp Nr. 2022/9

Geltung der von einem Kaufmann vorgenommenen Rechtsgeschäfte im Zweifel als zum Betrieb seines Handelsgewerbes gehörig; Einordnung des rechtsgeschäftlichen Handelns eines Kaufmanns als Verbraucher- oder Unternehmerhandeln; Erwerb eines Fahrzeugs als Verbraucher

a) Die Vermutung des § 344 Abs. 1 HGB, wonach die von einem Kaufmann vorgenommenen Rechtsgeschäfte im Zweifel als zum Betrieb seines Handelsgewerbes gehörig gelten, findet im Rahmen der Einordnung des rechtsgeschäftlichen Handelns eines Kaufmanns als Verbraucher- oder Unternehmerhandeln nach §§ 13, 14 Abs. 1 BGB jedenfalls dann keine Anwendung, wenn es sich bei dem Kaufmann um eine natürliche Person (Einzelkaufmann) handelt (Fortentwicklung des Senatsurteils vom 18. Oktober 2017 - VIII ZR 32/16, NJW 2018, 150 Rn. 37; Abgrenzung zu BGH, Urteile vom 13. Juli 2011 - VIII ZR 215/10, NJW 2011, 3435 Rn. 19; vom 9. Dezember 2008 - XI ZR 513/07, BGHZ 179, 126 Rn. 22).