BAG - Urteil vom 10.05.1990
8 AZR 145/89
Normen:
BGB § 242 § 249 § 250 § 280 § 286 § 826 ; RVO § 165 Abs. 1 Nr. 1 § 168 § 317 § 381 Abs 1 § 393 § 394 Abs. 1 S. 2 § 395 § 1227 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 § 1228 Abs. 1 Nr. 4 § 1385 Abs. 4 Buchst. a § 1396 § 1397 Abs. 1 S. 2, Abs 3 § 1400 ; SGB IV § 8 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 ;
Vorinstanzen:
I. ArbG Hamburg - Urteil vom 09.06.1988 - 14 Ca 503/87, vom - Vorinstanzaktenzeichen
II. LAG Hamburg - Urteil vom 06.12.1988 - 6 Sa 79/88, vom - Vorinstanzaktenzeichen

Haftung des Arbeitnehmers: Doppelarbeitsverhältnis

BAG, Urteil vom 10.05.1990 - Aktenzeichen 8 AZR 145/89

DRsp Nr. 2007/24542

Haftung des Arbeitnehmers: Doppelarbeitsverhältnis

1. Ein Arbeitnehmer, der geringfügig beschäftigt und daher in der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung versicherungsfrei ist, ist verpflichtet, die Aufnahme einer weiteren geringfügigen Beschäftigung seinem Arbeitgeber mitzuteilen. 2. Trotz des in § 394 Abs 1 Satz 2 und § 1397 Abs 1 Satz 2 RVO bestimmten Nachforderungsverbots kann ein Anspruch des Arbeitgebers aus § 826 BGB in Betracht kommen, wenn der Arbeitnehmer vorsätzlich die Unwahrheit gesagt bzw. vorsätzlich eine erforderliche Mitteilung unterlassen hat. 3. Ist ein Schädigungsvorsatz des Arbeitnehmers nicht feststellbar, so scheitert daran seine Haftung. Zwar kann der Schädigungsvorsatz aus der Art und Weise des sittenwidrigen Handelns zu folgern sein; es genügt, wenn er als bedingter Vorsatz gegeben ist und wenn der Täter die Art des Schadens und die generelle Richtung des Schadensverlaufs abgesehen hat. Der Schaden ist aber nur insoweit zu ersetzen, als er von der Vorstellung des Täters über eine mögliche Schädigung umfaßt wurde.

Normenkette:

BGB § 242 § 249 § 250 § 280 § 286 § 826 ; RVO § 165 Abs. 1 Nr. 1 § 168 § 317 § 381 Abs 1 § 393 § 394 Abs. 1 S. 2 § 395 § 1227 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 § 1228 Abs. 1 Nr. 4 § 1385 Abs. 4 Buchst. a § 1396 § 1397 Abs. 1 S. 2, Abs 3 § 1400 ; SGB IV § 8 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 ;

Tatbestand: