BVerfG - Beschluß vom 02.04.1996
2 BvR 169/93
Normen:
BRRG § 7 § 125b Abs 1, BRRG § 7 ; GG Art. 6 Abs. 1, Abs. 4 Art. 33 Abs. 2 ; LBG (Landesbeamtengesetz) Hessen § 8 ;
Fundstellen:
EzA Art. 6 GG Nr. 4
NJW 1997, 933
NVwZ 1997, 54
ZBR 1996, 333
Vorinstanzen:
VG Frankfurt/Main, vom 22.01.1986 - Vorinstanzaktenzeichen III/1-E 2166/83
VGH Hessen, vom 22.03.1990 - Vorinstanzaktenzeichen 1 UE 783/86
BVerwG, vom 29.10.1992 - Vorinstanzaktenzeichen 2 C 24.90

Kein Anspruch auf Berücksichtigung des hypothetischen Ausbildungsverlaufs bei der Einstellung im Öffentlichen Dienst

BVerfG, Beschluß vom 02.04.1996 - Aktenzeichen 2 BvR 169/93

DRsp Nr. 1996/20849

Kein Anspruch auf Berücksichtigung des hypothetischen Ausbildungsverlaufs bei der Einstellung im Öffentlichen Dienst

Die Berücksichtigung des hypothetischen Ausbildungsverlaufs wegen mutterschaftsbedingter Unterbrechung der Ausbildung, d.h. die Anlegung milderer Eignungsmaßstäbe bei bestimmten Bewerbern, hätte als Modifizierung des verfassungsrechtlichen Leistungsgrundsatzes des Beamtenrechts einer gesetzlichen Grundlage bedurft und war somit vor dem Inkrafttreten des § 125 b BRRG rechtlich nicht zulässig.

Normenkette:

BRRG § 7 § 125b Abs 1, BRRG § 7 ; GG Art. 6 Abs. 1, Abs. 4 Art. 33 Abs. 2 ; LBG (Landesbeamtengesetz) Hessen § 8 ;

Gründe:

Die Verfassungsbeschwerde betrifft die Frage, inwieweit vor Inkrafttreten des § 125b Abs. 1 des Beamtenrechtsrahmengesetzes (BRRG) der hypothetische Ausbildungsverlauf bei der Einstellung in den öffentlichen Dienst zu berücksichtigen war, wenn sich die Ausbildung einer Bewerberin schwangerschafts- und mutterschaftsbedingt verzögert hat.

I.