VG Stuttgart - Urteil vom 20.12.2021
7 K 6259/20
Normen:
GG Art. 20 Abs. 3; VwGO § 74; SGB VIII § 42; SGB VIII § 42b Abs. 3 S. 1; SGB VIII § 42b Abs. 4; SGB VIII § 86; SGB VIII § 88a Abs. 1; SGB VIII § 88a Abs. 2; SGB VIII § 88a Abs. 3; SGB VIII § 89; SGB VIII § 89b Abs. 1; SGB VIII § 89d Abs. 1; SGB VIII § 89f;

Kostenerstattung

VG Stuttgart, Urteil vom 20.12.2021 - Aktenzeichen 7 K 6259/20

DRsp Nr. 2022/2114

Kostenerstattung

1. Von einem Träger der örtlichen Jugendhilfe kann weder aus der direkten noch einer analogen Anwendung der Vorschrift des § 89b Abs. 1 SGB VIII noch einer entsprechenden Verwaltungspraxis die Kostenerstattung für die Kosten einer Inobhutnahme nach § 42 SGB VIII verlangt werden, wenn dessen Zuständigkeit aufgrund des tatsächlichen Aufenthalts des Jugendhilfeempfängers gemäß § 88a Abs. 1 und 2 Satz 2 i.V.m. § 42b Abs. 4 SGB VIII begründet wurde. 2. Für eine analoge Anwendung des § 89b Abs. 1 SGB VIII fehlt es in einem solchen Fall an einer Regelungslücke, da das Gesetz mit dem Anspruch in § 89b Abs. 2 SGB VIII einen Kostenerstattungsanspruch gegen den eigenen überörtlichen Träger vorsieht. 3. Eine analoge Anwendung des § 89b Abs. 1 SGB VIII kommt auch dann nicht in Betracht, wenn ein Kostenerstattungsanspruch gegen den überörtlichen Träger faktisch nicht besteht, weil dieser identisch mit dem örtlichen Träger ist, der die Kostenerstattung geltend macht.

Die Klage wird abgewiesen.

Die Klägerin trägt die Kosten des Verfahrens.

Die Berufung wird zugelassen.

Normenkette:

GG Art. 20 Abs. 3; VwGO § 74; SGB VIII § 42; SGB VIII § 42b Abs. 3 S. 1; SGB VIII § 42b Abs. 4; SGB VIII § 86; SGB VIII § 88a Abs. 1; SGB VIII § 88a Abs. 2; SGB VIII § 88a Abs. 3; SGB VIII § 89; SGB VIII § 89b Abs. 1; SGB VIII § 89d Abs. 1; SGB VIII § 89f;

Tatbestand: