BSG - Urteil vom 26.09.2017
B 1 KR 8/17 R
Normen:
SGB V § 2 Abs. 1 S. 3; SGB V § 12 Abs. 1; SGB V § 13 Abs. 3a S. 1-7; SGB V § 27 Abs. 1 S. 2 Nr. 5; SGB V § 39 Abs. 1; SGB X § 26 Abs. 1; SGB X § 31 S. 1; SGB X § 33 Abs. 1; SGB X § 37; SGB X § 39 Abs. 1; SGG § 198 Abs. 1; SGG § 199 Abs. 1 Nr. 1; SGG § 54 Abs. 5; ZPO § 887; BGB § 187 Abs. 1; BGB § 188 Abs. 2;
Fundstellen:
NZS 2018, 280
Vorinstanzen:
LSG Rheinland-Pfalz, vom 02.03.2017 - Vorinstanzaktenzeichen L 5 KR 217/16
SG Speyer, vom 14.07.2016 - Vorinstanzaktenzeichen S 13 KR 245/15

Kostenerstattung der gesetzlichen Krankenversicherung für eine zweischrittige stationäre Liposuktion bei einem Lipödem kraft GenehmigungsfiktionKein Anspruch auf Leistungen außerhalb des Leistungskatalogs der gesetzlichen KrankenversicherungZulässigkeit der allgemeinen Leistungsklage im sozialgerichtlichen Verfahren

BSG, Urteil vom 26.09.2017 - Aktenzeichen B 1 KR 8/17 R

DRsp Nr. 2017/16904

Kostenerstattung der gesetzlichen Krankenversicherung für eine zweischrittige stationäre Liposuktion bei einem Lipödem kraft Genehmigungsfiktion Kein Anspruch auf Leistungen außerhalb des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung Zulässigkeit der allgemeinen Leistungsklage im sozialgerichtlichen Verfahren

1. Die Gesetzesregelung des § 13 Abs. 3a SGB V ordnet die Einschränkung auf erforderliche Leistungen, die nicht offensichtlich außerhalb des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung liegen, zwar nicht ausdrücklich an, aber sinngemäß nach dem Regelungszusammenhang und -zweck. 2. Durch den Eintritt der Fiktion verwandelt sich der hinreichend inhaltlich bestimmte Antrag in den Verfügungssatz des fingierten Verwaltungsakts. Er hat zur Rechtsfolge, dass das in seinem Gegenstand durch den Antrag bestimmte Verwaltungsverfahren beendet ist und dem Versicherten unmittelbar ein Anspruch auf Versorgung mit der Leistung zusteht. Eine allgemeine Leistungsklage ist zulässig.

Die Revision der Beklagten gegen das Urteil des Landessozialgerichts Rheinland-Pfalz vom 2. März 2017 wird zurückgewiesen.

Die Beklagte trägt auch die Kosten des Revisionsverfahrens.

Normenkette:

SGB V § 2 Abs. 1 S. 3; SGB V § 12 Abs. 1; SGB V § 13 Abs. 3a S. 1-7; SGB V § 27 Abs. 1 S. 2 Nr. 5; SGB V § 39 Abs. 1; SGB X § 26 Abs. 1; SGB X § 31 S. 1; SGB X § 33 Abs. 1; SGB X § 37; SGB X § 39 Abs. 1; § Abs. ;