BSG - Urteil vom 13.12.2022
B 1 KR 37/21 R
Normen:
GG Art. 12 Abs. 1; GG Art. 19 Abs. 4; BGB § 130; SGG § 54 Abs. 1 S. 1-2; SGB V § 109 Abs. 1 S. 2-3; SGB V § 110 Abs. 1 S. 5-9; SGB V § 136b Abs. 5 S. 6; SGB XI § 73 Abs. 2 S. 2; SGB XI § 74 Abs. 3 S. 2; SGB X § 37; SGB X § 40 Abs. 1;
Vorinstanzen:
LSG Baden-Württemberg, vom 25.11.2020 - Vorinstanzaktenzeichen L 5 KR 3211/17
SG Freiburg, vom 05.07.2017 - Vorinstanzaktenzeichen S 19 KR 1179/14

Kündigung eines VersorgungsvertragesAufnahme eines Krankenhauses in den KrankenhausplanKündigung eines Versorgungsvertrages seitens der Krankenkasse durch VerwaltungsaktWechselwirkung zwischen dem Abschluss eines Versorgungsvertrages und der Aufnahme in den KrankenhausplanKündigung eines Versorgungsvertrages seitens der Krankenkasse durch öffentlich-rechtliche Willenserklärung

BSG, Urteil vom 13.12.2022 - Aktenzeichen B 1 KR 37/21 R

DRsp Nr. 2023/2688

Kündigung eines Versorgungsvertrages Aufnahme eines Krankenhauses in den Krankenhausplan Kündigung eines Versorgungsvertrages seitens der Krankenkasse durch Verwaltungsakt Wechselwirkung zwischen dem Abschluss eines Versorgungsvertrages und der Aufnahme in den Krankenhausplan Kündigung eines Versorgungsvertrages seitens der Krankenkasse durch öffentlich-rechtliche Willenserklärung

Die Kündigung des Versorgungsvertrags eines Krankenhauses stellt eine einseitige öffentlich-rechtliche Willenserklärung dar und darf nicht in der Form eines Verwaltungsakts erfolgen.

Die Kündigung eines Versorgungsvertrages seitens der Krankenkasse durch Verwaltungsakt ist unzulässig. Stattdessen hat eine einseitige öffentlich-rechtliche Willenserklärung gegenüber dem Krankenhausträger zu erfolgen.

Die Urteile des Landessozialgerichts Baden-Württemberg vom 25. November 2020 und des Sozialgerichts Freiburg vom 5. Juli 2017 sowie der Bescheid der Beklagten vom 19. Juli 2013 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 20. Januar 2014 werden aufgehoben.

Die Beklagten tragen die Kosten des Rechtsstreits gesamtschuldnerisch.

Der Streitwert für das Revisionsverfahren wird auf 2 500 000 Euro festgesetzt.

Normenkette:

GG Art. 12 Abs. 1; GG Art. 19 Abs. 4; BGB § 130; SGG § 54 Abs. 1 S. 1-2; SGB V § 109 Abs. 1 S. 2-3; SGB V § 110 Abs. 1 S. 5-9; SGB V § 136b Abs. 5 S. 6; SGB XI § 73 Abs. 2 S. 2; SGB XI § 74 Abs. 3 S. 2; SGB X § ;