BVerfG - Beschluß vom 09.07.2004
1 BvR 258/04
Normen:
SGB V § 30 ;
Fundstellen:
NZS 2004, 650
Vorinstanzen:
LSG Berlin, vom 20.11.2003 - Vorinstanzaktenzeichen L 9 KR 50/03
SG Berlin, vom 27.02.2003 - Vorinstanzaktenzeichen S 85 KR 1396/02

Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen für Zahnersatz

BVerfG, Beschluß vom 09.07.2004 - Aktenzeichen 1 BvR 258/04

DRsp Nr. 2004/13429

Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen für Zahnersatz

Es ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden, dass der Gesetzgeber bei der Festlegung der Höhe der Leistungen für Zahnersatz das Ziel verfolgt, die Versicherten zu regelmäßigen zahnärztlichen Untersuchungen zu bewegen.

Normenkette:

SGB V § 30 ;

Gründe:

Die Verfassungsbeschwerde betrifft das Krankenversicherungsrecht, speziell die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung für Zahnersatz.

I. 1. Die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung für Zahnersatz ist noch bis 31. Dezember 2004 in § 30 SGB V geregelt. Nach dessen Absatz 1 besteht grundsätzlich ein Anspruch der Versicherten auf die medizinisch notwendige Versorgung mit Zahnersatz. Nach § 30 Abs. 2 SGB V in der hier maßgebenden Fassung des Art. 1 Nr. 3 des Gesetzes zur Stärkung der Solidarität in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Solidaritätsstärkungsgesetz - GKV-SolG) vom 19. Dezember 1998 (BGBl I S. 3853) müssen die Versicherten jedoch einen Eigenanteil leisten, der sich grundsätzlich auf 50 vom Hundert der relevanten Kosten beläuft. § 30 Abs. 2 Satz 3 bis 5 SGB V sieht unter bestimmten Voraussetzungen die Minderung dieses Eigenanteils vor ("Bonusregelung"):