BAG - Urteil vom 14.12.1994
5 AZR 524/89
Normen:
LFZG § 1 ; StGB §§ 218, 218a, 219 (i. d. F. vom 18. Mai 1976);
Fundstellen:
AP Nr. 1 zu § 3 EntgeltFG
BAGE 79, 13
BB 1995, 732, 2583
BB 1995, 732
DB 1995, 929
DRsp VI(608)220a
DStR 1996, 881
EzA § 1 LohnFG Nr. 126
MDR 1995, 828
NJW 1995, 3073
NZA 1995, 459
SAE 1996, 308
Vorinstanzen:
LAG Hamm, vom 28.09.1988 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Sa 2232/86
ArbG Iserlohn, vom 10.10.1986 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ca 1400/86

Lohnfortzahlung bei Schwangerschaftsabbruch wegen Notlagenindikation

BAG, Urteil vom 14.12.1994 - Aktenzeichen 5 AZR 524/89

DRsp Nr. 1995/4447

Lohnfortzahlung bei Schwangerschaftsabbruch wegen Notlagenindikation

»Ein im Sinne des § 1 Abs. 2 Satz 2 LFZG nicht rechtswidriger Abbruch einer Schwangerschaft wegen einer Notlagenindikation setzt voraus, daß die Notlage in einem schriftlichen ärztlichen Attest festgestellt worden ist.«

Normenkette:

LFZG § 1 ; StGB §§ 218, 218a, 219 (i. d. F. vom 18. Mai 1976);

Tatbestand:

Die klagende Krankenkasse macht gegen die beklagte Arbeitgeberin aus übergegangenem Recht (§ 115 SGB X) einen Anspruch auf Lohnfortzahlung wegen Arbeitsunfähigkeit infolge eines Schwangerschaftsabbruchs geltend.

Die bei der Klägerin krankenversicherte Frau E (im folgenden: Versicherte) war bei der Beklagten als Arbeiterin beschäftigt. In der Zeit vom 18. bis zum 24. April 1986 war die Versicherte wegen eines Schwangerschaftsabbruchs arbeitsunfähig. Die Beklagte zahlte ihr für diesen Zeitraum keinen Lohn. Stattdessen zahlte die Klägerin der Versicherten Krankengeld.