BAG - Urteil vom 09.10.1991
5 AZR 598/90
Normen:
EWG-Vertrag Art. 119, 177 ; GG Art. 3 ; LFZG § 1 Abs. 1 Satz 1, § 1 Abs. 3 Nr. 2 ; ZPO §§ 291, 293 ;
Fundstellen:
AP Nr. 95 zu § 1 LohnFG
BAGE 68, 320
BB 1991, 2082
BB 1992, 144, 429
BB 1992, 144
BB 1992, 429
DB 1991, 2245
DB 1992, 2091
DB 1992, 330
DRsp VI(608)211a-b
EWiR § 1 LFZG 1/92, 385
EzA § 1 LohnFG Nr. 122
FamRZ 1992, 429
MDR 1992, 492
NJW 1992, 1125
NZA 1992, 259
SAE 1992, 367
Vorinstanzen:
ArbG Duisburg, vom 11.05.1990 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Ca 303/90
LAG Düsseldorf, vom 28.09.1990 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Sa 1000/90

Mittelbare Frauendiskriminierung

BAG, Urteil vom 09.10.1991 - Aktenzeichen 5 AZR 598/90

DRsp Nr. 1992/5855

Mittelbare Frauendiskriminierung

»1. Der in § 1 Abs. 3 Nr. 2 LFZG bestimmte Ausschluß des Anspruchs auf Arbeitsentgelt bei Arbeitsunfähigkeit in einem Arbeitsverhältnis mit einer Arbeitszeit, die wöchentlich zehn Stunden oder monatlich 45 Stunden nicht übersteigt, trifft wesentlich mehr Frauen als Männer und ist nicht durch objektive Faktoren gerechtfertigt. 2. Wegen der daraus sich ergebenden mittelbaren Diskriminierung von Frauen steht die genannte Vorschrift im Widerspruch zu Art. 119 Abs. 1 EWG-Vertrag und ist nicht anzuwenden (im Anschluß an das Urteil des EuGH vom 13. Juli 1989 - Rs 171/88 - AP Nr. 16 zu Art. 119 EWG-Vertrag).«

Normenkette:

EWG-Vertrag Art. 119, 177 ; GG Art. 3 ; LFZG § 1 Abs. 1 Satz 1, § 1 Abs. 3 Nr. 2 ; ZPO §§ 291, 293 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten darüber, ob die Beklagte der Klägerin Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle schuldet.

Die Klägerin ist seit 1980 bei der Beklagten als Putzhilfe beschäftigt. Sie arbeitet zehn Stunden pro Woche in einem Krankenhaus und erhält einen Stundenlohn von 9,27 DM netto.