BSG - Urteil vom 20.03.1996
6 RKa 62/94
Normen:
GG Art. 12 Abs. 1 Art. 80 Abs. 1 S. 1 Art. 80 Abs. 1 S. 2 Art. 14 Abs. 1 S. 2 Art. 2 Abs. 2 ; NUBRL Anl 1 Nr. 2, Anl 1 Nr. 2.3; SGG § 12 Abs. 3 S. 2 ; SGB V § 2 Abs. 1 § 27 Abs. 1 S. 1 § 28 Abs. 1 § 70 Abs. 1 § 72 Abs. 2 § 92 Abs. 1 S. 2 Nr. 5 § 91 § 94 Abs. 1 § 12 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BSGE 78, 70
NJW 1997, 823
SozR 3-2500 § 92 Nr. 6
Vorinstanzen:
LSG Nordrhein-Westfalen,

Rechtmäßigkeit der Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen für Substitutionsbehandlung bei heroinabhängigen Versicherten

BSG, Urteil vom 20.03.1996 - Aktenzeichen 6 RKa 62/94

DRsp Nr. 1997/2189

Rechtmäßigkeit der Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen für Substitutionsbehandlung bei heroinabhängigen Versicherten

1. Auf der Grundlage von § 92 Abs. 1 SGB 5 darf der Bundesausschuß der Ärzte und Krankenkassen in Richtlinien regeln, unter welchen Voraussetzungen eine Substitutionsbehandlung bei heroinabhängigen Versicherten zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen erfolgen kann. Diese Übertragung der Befugnis ist mit dem Grundgesetz vereinbar.2. Die Methadon-Richtlinien regeln die Rechte und Pflichten der Vertragsärzte und die Leistungsansprüche der Versicherten mit bindender Wirkung, was zur Folge hat, daß über die derzeit geltende Fassung der Richtlinien hinaus im konkreten Behandlungsfall Versicherter und Kostenträger am Verfahren über die Erteilung der Zustimmung zur Methadonsubstitution zu beteiligen sind.3. Voraussetzung für das Vorliegen einer "vergleichbar schweren Erkrankung" iS. der Nr. 2.3 der Methadon-Richtlinien ist, daß die Erkrankung nur durch eine Substitution unter ärztlicher Aufsicht mit Aussicht auf Erfolg behandelt werden kann. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

GG Art. 12 Abs. 1 Art. 80 Abs. 1 S. 1 Art. 80 Abs. 1 S. 2 Art. 14 Abs. 1 S. 2 Art. 2 Abs. 2 ; NUBRL Anl 1 Nr. 2, Anl 1 Nr. 2.3; SGG § 12 Abs. 3 S. 2 ;