BAG - Urteil vom 17.03.2010
5 AZR 301/09
Normen:
Gesetz zur Erleichterung der Bekämpfung von illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit (vom 23. Juli 2002, BGBl. I S. 2787) Art. 3 Nr. 2; SGB IV § 14 Abs. 2 S. 2; SGB IV § 8 Abs. 1 Nr. 1; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2; ZPO § 148; ZPO § 559 Abs. 2; EStG § 19; EStG § 42d Abs. 1 Nr. 1;
Fundstellen:
AP SGB IV § 14 Nr. 1
ArbRB 2010, 200
BAGE 133, 332
BFH/NV 2010, 1775
DB 2010, 1241
EBE/BAG 2010, 90
GewArch 2010, 374
NJ 2011, 263
NJW 2010, 2604
NZA 2010, 881
Vorinstanzen:
LAG München, vom 27.02.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 9 Sa 807/08
ArbG München, vom 26.06.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 13 Ca 6947/06

Rechtsfolgen einer Schwarzgeldabrede

BAG, Urteil vom 17.03.2010 - Aktenzeichen 5 AZR 301/09

DRsp Nr. 2010/8559

Rechtsfolgen einer Schwarzgeldabrede

Die in § 14 Abs. 2 Satz 2 SGB IV geregelte Fiktion einer Nettoarbeitsentgeltvereinbarung dient ausschließlich der Berechnung der nachzufordernden Gesamtsozialversicherungsbeiträge und hat keine arbeitsrechtliche Wirkung. Orientierungssätze: 1. Mit einer Schwarzgeldabrede bezwecken die Arbeitsvertragsparteien, Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zu hinterziehen, nicht jedoch deren Übernahme durch den Arbeitgeber. 2. Nach § 14 Abs. 2 Satz 2 SGB IV gilt bei einem illegal beschäftigten Arbeitnehmer im Rahmen der Berechnung der nachzufordernden Gesamtsozialversicherungsbeiträge ein Nettoarbeitsentgelt als vereinbart. Diese Fiktion betrifft nur das Sozialversicherungsrecht und führt arbeitsrechtlich zu keiner Nettolohnabrede.

1. Auf die Revision der Beklagten wird das Urteil des Landesarbeitsgerichts München vom 27. Februar 2009 - 9 Sa 807/08 - aufgehoben.

2. Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil des Arbeitsgerichts München vom 26. Juni 2008 - 13 Ca 6947/06 - wird zurückgewiesen.

3. Die Klägerin hat die Kosten der Berufung und der Revision zu tragen.

Von Rechts wegen!

Normenkette:

Gesetz zur Erleichterung der Bekämpfung von illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit (vom 23. Juli 2002, BGBl. I S. 2787) Art. 3 Nr. 2; SGB IV § 14 Abs. 2 S. 2; SGB IV § 8 Abs. 1 Nr. 1; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2; ZPO § 148; ZPO § 559 Abs. 2; EStG § 19; EStG § 42d Abs. 1 Nr. 1;