LSG Baden-Württemberg - Urteil vom 25.10.2017
L 5 KA 3809/15
Normen:
BMV-Ä § 45 Abs. 1; EKV-Ä § 34 Abs. 4; SGB X § 45 Abs. 2 S. 3 Nr. 3; SGB X § 45 Abs. 4 S. 1; SGB V i.d.F.v. 14.11.2003 § 106a Abs. 1; SGB V i.d.F.v. 14.11.2003 § 106a Abs. 2; SGB V § 106d; SGB V i.d.F.v. 16.07.2015 § 82 Abs. 1; SGB V § 87b Abs. 5;
Vorinstanzen:
SG Stuttgart, vom 23.07.2015 - Vorinstanzaktenzeichen S 4 KA 5134/13

Richtigstellung der Vergütung vertragsärztlicher Leistungen im Rahmen der WirtschaftlichkeitsprüfungAnwendbarkeit von Vertrauensschutzgrundsätzen bei nachgehender Honorar-Richtigstellung

LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 25.10.2017 - Aktenzeichen L 5 KA 3809/15

DRsp Nr. 2017/15922

Richtigstellung der Vergütung vertragsärztlicher Leistungen im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsprüfung Anwendbarkeit von Vertrauensschutzgrundsätzen bei nachgehender Honorar-Richtigstellung

Die Kassenärztliche Vereinigung darf die im RLV -Zuweisungsbescheid verfügte RLV -Festsetzung im Honorarbescheid nach Maßgabe der für die Honorar-Richtigstellung geltenden Vorschriften (§ 106a SGB V aF. bzw. § 106d SGB V nF) richtig stellen (RLV -Richtigstellung). Wegen der Zukunftsbezogenheit der RLV -Zuweisung sind die Grundsätze zum Vertrauensschutz bei nachgehender Honorar-Richtigstellung für die nachträgliche RLV -Richtigstellung zu modifizieren; Vertrauensschutz findet jedenfalls nicht statt, wenn der Vertragsarzt den Grund für die nachträgliche RLV -Richtigstellung gekannt hat (hier: Verminderung des Tätigkeitsumfangs eines angestellten Arztes im Abrechnungsquartal).

1. Nach der Rechtsprechung des Senats ist die KV berechtigt, das dem Vertragsarzt durch RLV -Zuweisungsbescheid zugewiesene RLV in der Honorarfestsetzung zu überprüfen und ein unrichtiges RLV richtig zu stellen, wobei der Senat für die RLV -Richtigstellung im Ausgangspunkt die Grundsätze der sachlich-rechnerischen Richtigstellung von Honorarbescheiden (Honorar-Richtigstellung) heranzieht, weil die RLV -Festsetzung stets Teilelement der Honorarfestsetzung ist.