BAG - Urteil vom 16.05.1990
4 AZR 56/90
Normen:
ZPO § 840 ;
Fundstellen:
BAGE 65, 139
BB 1990, 1636
BB 1990, 2122
DB 1990, 1826
DRsp IV(424)140a-b
MDR 1990, 1043
NJW 1990, 2643
NZA 1991, 27
WM 1991, 333
ZIP 1990, 1094
Vorinstanzen:
ArbG Siegburg, vom 19.07.1989 - Vorinstanzaktenzeichen Ca 630/89
LAG Köln, vom 17.11.1989 - Vorinstanzaktenzeichen 9 Sa 906/89

Schadenersatz wegen nicht erteilter Drittschuldnererklärung

BAG, Urteil vom 16.05.1990 - Aktenzeichen 4 AZR 56/90

DRsp Nr. 1992/5886

Schadenersatz wegen nicht erteilter Drittschuldnererklärung

»Verletzt der Arbeitgeber als Drittschuldner die ihm nach § 840 Abs. 1 ZPO obliegende Erklärungspflicht, umfaßt der Anspruch des Pfändungsgläubigers auf Schadenersatz gemäß § 840 Abs. 2 Satz 2 ZPO auch die Kosten für die Zuziehung eines Prozeßbevollmächtigten zur Eintreibung der gepfändeten Forderung (Aufgabe von BAGE 24, 486 = AP Nr. 13 zu § 61 ArbGG 1953 Kosten; BAGE 21, 1 = AP Nr. 10 zu § 61 ArbGG 1953 Kosten; BAGE 10, 39 = AP Nr. 3 zu § 61 ArbGG 1953 Kosten).«

Normenkette:

ZPO § 840 ;

Tatbestand:

Die Klägerin ist Gläubigerin eines ehemaligen Arbeitnehmers der Beklagten (Schuldner), von dem sie nach dem Vollstreckungsbescheid des Amtsgerichts Germersheim vom 5. Mai 1981 - B210/81 - DM 5.263,58 zuzüglich 11,75 % Zinsen aus DM 4.908,09 seit dem 24. Februar 1981 sowie insgesamt DM 88,22 bisheriger Kosten beanspruchen kann. Wegen dieser Forderung hat die Klägerin die Ansprüche des Schuldners gegen die Beklagte auf Zahlung von Arbeitseinkommen pfänden und sich zur Einziehung überweisen lassen. Der entsprechende Pfändungs- und Überweisungsbeschluß des Amtsgerichts Emmendingen vom 22. Juni 1988 - 6 M 607/81 - wurde der Beklagten am 29. Juni 1988 zugestellt mit der Aufforderung, binnen zwei Wochen eine Drittschuldnererklärung gemäß § 840 Abs. 1 ZPO abzugeben.