BGH - Urteil vom 30.01.1996
VI ZR 386/94
Normen:
BGB § 823 Abs. 1 § 847 Abs. 1 ; GG Art. 1 Abs. 1 Art. 2 Abs. 1 ; StGB § 186 ;
Fundstellen:
AfP 1996, 144
AfP 1996, 144
BGHR BGB § 823 Abs. 1 Persönlichkeitsrecht 30
BGHR BGB § 823 Abs. 1 Persönlichkeitsrecht 28
BGHR BGB § 823 Abs. 1 Persönlichkeitsrecht 29
BGHR BGB § 823 Abs. 1 Persönlichkeitsrecht 28
BGHR BGB § 823 Abs. 1 Persönlichkeitsrecht 29
BGHR BGB § 823 Abs. 1 Persönlichkeitsrecht 30
BGHZ 132, 13
BGHZ 132, 13
DB 1996, 1336
DB 1996, 1336
DRsp I(145)463a-c
EWiR 1996, 453
GRUR 1997, 396
GRUR 1997, 396
LM BGB § 823 (Ah) Nr. 123
MDR 1996, 586
MDR 1996, 586
NJ 1996, 334
NJW 1996, 1131
NJW 1996, 1131
NJWE-VHR 1996, 67
VersR 1996, 597
VersR 1996, 597
WM 1996, 694
WM 1996, 694
ZUM 1996, 409
ZUM 1996, 409
Vorinstanzen:
LG Konstanz, vom 05.11.1993 - Vorinstanzaktenzeichen 3 O 113/93
OLG Karlsruhe, vom 25.11.1994 - Vorinstanzaktenzeichen 14 U 244/93

Schmerzensgeldanspruch wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechts; Verbreiten einer herabsetzenden Tatsachenbehauptung in Form eines Zitats; Verantwortung eines Presseorgans

BGH, Urteil vom 30.01.1996 - Aktenzeichen VI ZR 386/94

DRsp Nr. 1996/19104

Schmerzensgeldanspruch wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechts; Verbreiten einer herabsetzenden Tatsachenbehauptung in Form eines Zitats; Verantwortung eines Presseorgans

»1. Das (in Form eines Zitates vorgenommene) Verbreiten einer von einem Dritten über einen anderen aufgestellten herabsetzenden Tatsachenbehauptung kann eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts des Betroffenen darstellen, wenn derjenige, der die Behauptung wiedergibt, sich hiervon weder ernsthaft distanziert noch die Äußerung lediglich - als Teil einer Dokumentation des Meinungsstandes - weiteren Stellungnahmen zur Seite oder gegenüber stellt.2. Zur Abgrenzung zwischen Tatsachenbehauptung und Werturteil sowie zu den Anforderungen an die "pressemäßige Sorgfalt" im Rahmen der Recherchierungspflicht desjenigen, der eine nicht erweislich wahre herabsetzende Tatsachenbehauptung über einen anderen unter Berufung auf die Wahrnehmung berechtigter Interessen verbreitet.3. Zu den Voraussetzungen, unter denen bei einem schwerwiegenden Eingriff in das Persönlichkeitsrecht Geldersatz für immateriellen Schaden auch dann zugesprochen werden kann, wenn weder die Wahrheit noch die Unwahrheit der verbreiteten herabsetzenden Behauptung festgestellt werden kann.«