BAG - Urteil vom 21.02.2013
8 AZR 180/12
Normen:
AGG § 3; AGG § 6; AGG § 7; AGG § 15 Abs. 2; AGG § 15 Abs. 4; AGG § 22; ArbGG § 61b; GG Art. 33 Abs. 2; SGB IX § 71; SGB IX § 81 Abs. 1 S. 9; SGB IX § 81 Abs. 4 Nr. 5; SGB IX § 95 Abs. 2 S. 3; SGB IX § 96 Abs. 3 S. 1;
Fundstellen:
ArbRB 2013, 265
ArbRB 2013, 65
AuR 2013, 145
AuR 2013, 369
BAG-Pressemitteilung Nr. 13/13
BB 2013, 1780
BB 2013, 563
DB 2013, 1670
DB 2013, 24
DB 2013, 8
EzA-SD 2013, 10
EzA-SD 2013, 14
MDR 2013, 1235
NJW 2013, 2778
NVwZ 2013, 6
NZA 2013, 6
NZA 2013, 840
NZA-RR 2013, 6
ZIP 2013, 6
Vorinstanzen:
LAG Berlin-Brandenburg, vom 20.12.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Sa 1505/11
ArbG Berlin, vom 19.05.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 59 Ca 19231/10

Schwerbehinderung - Benachteiligung im Bewerbungsverfahren

BAG, Urteil vom 21.02.2013 - Aktenzeichen 8 AZR 180/12

DRsp Nr. 2013/4054

Schwerbehinderung - Benachteiligung im Bewerbungsverfahren

Ein Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, die Beteiligten unverzüglich iSd. § 81 Abs. 1 Satz 9 SGB IX über die Gründe seiner Auswahlentscheidung bei Bewerbungen zu unterrichten, wenn er die Beschäftigungsquote nach § 71 Abs. 1 SGB IX erfüllt. Orientierungssätze: 1. Verstöße gegen gesetzliche Verfahrensregelungen, die zur Förderung der Chancen der schwerbehinderten Menschen geschaffen wurden, können eine Indizwirkung für eine Benachteiligung begründen. 2. Besteht für den Arbeitgeber die aus § 81 Abs. 1 Satz 9 SGB IX abzuleitende Pflicht, die getroffene Besetzungsentscheidung unverzüglich mit allen Beteiligten zu erörtern, so kann aus der Verletzung dieser Pflicht eine Indizwirkung iSd. § 22 AGG abgeleitet werden. 3. Die Pflicht, die Beteiligten unverzüglich über die Gründe für die Auswahlentscheidung zu unterrichten, besteht nicht für Arbeitgeber, die die Beschäftigungsquote nach § 71 Abs. 1 SGB IX erfüllen. 4. Grundsätzlich trägt der Anspruchsteller die Beweis- und Darlegungslast dafür, dass der Arbeitgeber die Beschäftigungspflicht nach § 71 Abs. 1 SGB IX nicht erfüllt.