LSG Sachsen-Anhalt - Beschluss vom 07.03.2017
L 2 AS 127/17 B ER
Normen:
EFA Art. 1; FreizügG/EU (2004) § 2 Abs. 2 Nr. 1a; RL 2004/38/EG Art. 14 Abs. 4 Buchst. b); RL 2004/38/EG Art. 24 Abs. 2; RL 2004/38/EG Art. 7 Abs. 1 Buchst. b); RL 2004/38/EG Art. 7 Abs. 3 Buchst. c); SGB XII § 21 S. 1; SGB XII § 23 Abs. 3 S. 1 Nr. 3; VO (EG) 883/2004 Art. 4; VO (EG) 883/2004 Art. 70 Abs. 2; VO (EU) Nr. 492/2011 Art. 10;
Vorinstanzen:
SG Halle, vom 30.01.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 18 AS 4188/16

SGB II - LeistungenEU-AusländerLeistungsausschlussEuroparechtskonformität

LSG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 07.03.2017 - Aktenzeichen L 2 AS 127/17 B ER

DRsp Nr. 2017/9534

SGB II - Leistungen EU-Ausländer Leistungsausschluss Europarechtskonformität

1. Der Leistungsausschluss in § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 SGB II für Ausländer und Ausländerinnen, deren Aufenthaltsrecht sich alleine aus dem Zwecke der Arbeitsuche ergibt, in der ab dem 29.12.2016 anzuwendenden Neufassung durch das Gesetz zur Regelung von Ansprüchen ausländischer Personen in der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II und der Sozialhilfe nach dem SGB XII vom 22.12.2016 (BGBl I 2016, 3155) verstößt nicht gegen vorrangiges europäisches Gemeinschaftsrecht. 2. Der Leistungsausschluss nach § 23 Abs. 3 SGB XII in der ab dem 29.12.2016 geltenden Neufassung findet keine Anwendung für Bürgerinnen und Bürger von Unterzeichnerstaaten des Europäischen Fürsorgeabkommens (EFA).

1. Grundsätzlich ist der Leistungsausschluss von Unionsbürger von Sozialleistungen, wozu auch die Leistungen nach dem SGB II gehören, durch § 7 Abs. 1 Satz 2 SGB II nach den Entscheidungen des EuGH in der Rechtssache (Rs.) "Dano" (Urteil vom 11.11.2014 - C 333/13) und in der Rs. "Alimanovic" (Urteil vom 15.9.2015 - C-67/14) europarechtskonform (vgl. BSG, Urteil vom 17.2.2016 - B 4 AS 24/14 R, juris, Rn. 15). 2. Gegen die Neuregelung des Leistungsausschlusses nach § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2c SGB II bestehen keinen durchgreifenden Bedenken.