BAG - Urteil vom 18.11.2015
5 AZR 814/14
Normen:
BGB § 138 Abs. 1; BGB § 611 Abs. 1; BGB § 612 Abs. 2; BGB § 615 S. 1 und S. 3; BGB § 307 Abs. 1 S. 2; EFZG § 2 Abs. 1; EFZG § 3 Abs. 1 S. 1; EFZG § 12; BUrlG § 7 Abs. 4; ArbGG § 49 Abs. 3; ZPO § 557 Abs. 2; ZPO § 238 Abs. 3;
Fundstellen:
AP BGB § 139 Nr. 73
BB 2016, 691
DB 2016, 1083
DStR 2016, 14
EzA-SD 2016, 9
NJW 2016, 2359
NJW 2016, 9
NZA 2016, 494
NZA-RR 2016, 5
Vorinstanzen:
LAG Düsseldorf, vom 19.08.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 8 Sa 764/13
ArbG Essen, vom 25.04.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ca 2940/12

Sittenwidrigkeit einer Vergütungsvereinbarung

BAG, Urteil vom 18.11.2015 - Aktenzeichen 5 AZR 814/14

DRsp Nr. 2016/4385

Sittenwidrigkeit einer Vergütungsvereinbarung

Orientierungssätze: 1. Die Sittenwidrigkeit einer Vergütungsvereinbarung ist nicht nach dem gesetzlichen Mindestlohn, sondern der üblichen Vergütung zu beurteilen. 2. Ist der Wert der Arbeitsleistung (mindestens) doppelt so hoch wie der Wert der Vergütung, lässt dies den tatsächlichen Schluss auf die verwerfliche Gesinnung des Begünstigten zu.

I. Auf die Revision der Beklagten wird das Urteil des Landesarbeitsgerichts Düsseldorf vom 19. August 2014 - 8 Sa 764/13 - unter Zurückweisung der Revision im Übrigen aufgehoben, soweit es die Beklagte verurteilt hat, an die Klägerin mehr als 3.765,12 Euro brutto nebst Zinsen iHv. fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz aus 369,00 Euro seit dem 3. November 2012 sowie aus 3.396,12 Euro seit dem 20. November 2012 zu zahlen.

II. Im Umfang der Aufhebung wird die Berufung der Klägerin gegen das Urteil des Arbeitsgerichts Essen vom 25. April 2013 - 3 Ca 2940/12 - zurückgewiesen.

III. Die Kosten des Rechtsstreits erster Instanz haben die Klägerin zu 44 % und die Beklagte zu 56 % zu tragen. Von den Kosten des Berufungs- und des Revisionsverfahrens haben die Klägerin 34 % und die Beklagte 66 % zu tragen.

Von Rechts wegen!

Normenkette:

BGB § 138 Abs. 1; BGB § 611 Abs. 1; BGB § 612 Abs. 2; BGB § 615 S. 1 und S. 3; BGB § 307 Abs. 1 S. 2; EFZG § 2 Abs. 1; EFZG § 3 Abs. 1 S. 1; EFZG § 12; BUrlG § 7 Abs. 4;