BGH - Urteil vom 24.03.1988
III ZR 30/87
Normen:
BGB § 138, § 607 ;
Fundstellen:
BGHR BGB § 138 Abs. 1 Ratenkredit 18
BGHR BGB § 138 Abs. 1 Ratenkredit 19
BGHZ 104, 102
DRsp I(111)158c-d
MDR 1988, 648
NJW 1988, 1659
WM 1988, 645
Vorinstanzen:
OLG Düsseldorf,
LG Duisburg,

Sittenwidrigkeit eines Ratenkreditvertrages

BGH, Urteil vom 24.03.1988 - Aktenzeichen III ZR 30/87

DRsp Nr. 1992/2568

Sittenwidrigkeit eines Ratenkreditvertrages

»a) Ein objektives Mißverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung kann auch dann vorliegen, wenn bei einem Ratenkreditvertrag der vereinbarte Zins den Marktzins zwar relativ nur um erheblich weniger als 100 % übersteigt (hier: 83,72 %) der absolute Zinsunterschied aber außergewöhnlich hoch ist (hier: 13,58 %) und der Kredit zu wesentlichen Teilen der Ablösung zinsgünstigerer anderer Darlehen diente. b) Zur Frage der Gesamtwürdigung der persönlichen Umstände des Kreditnehmers.«

Normenkette:

BGB § 138, § 607 ;

Tatbestand:

Die Beklagte, eine Teilzahlungsbank, gewährte dem Kläger im Juli 1981 einen Ratenkredit. Der Darlehensantrag vom 6. Juli 1981, den neben dem Kläger auch seine Ehefrau und seine Tochter als Kreditnehmer unterschrieben, enthielt folgende Berechnung:

Kreditbetrag 30.000,-- DM

Vermittlungskosten 1.500,-- DM

Finanzierungsbetrag =

(Nettokredit) 31.500,-- DM

Zinsen 1,2 % p.M. 27.216,-- DM

Bearbeitungsgebühr 3 % 945,-- DM

Gesamtkreditbetrag 59.661,-- DM

Effektiver Jahreszins

29,79 %

Der Kredit sollte ab 15. August 1981 in einer Monatsrate von 802,-- DM und 71 Raten von je 829,-- DM getilgt werden.