BAG - Urteil vom 07.11.1991
2 AZR 34/91
Normen:
ArbGG § 54 Abs. 5 S. 4; BGB § 209, § 211, § 212, § 615 ; MTV für die Arbeitnehmer der Papierindustrie in der Bundesrepublik Deutschland einschließlich West-Berlin § 27 ; TVG § 4 Ausschlußfristen; ZPO § 269 Abs. 3 S. 1;
Fundstellen:
AP Nr. 114 zu § 4 TVG
BB 1992, 360
DB 1992, 1146
EzA § 4 TVG Nr. 93
NZA 1992, 521
SAE 1993, 179
Vorinstanzen:
I. Arbeitsgericht Köln - Urteil vom 26.4.1990 - 6 Ca 7491/89 -, vom - Vorinstanzaktenzeichen
II. Landesarbeitsgericht Köln - Urteil vom 19.12.1990 - 5 Sa 624/90 -, vom - Vorinstanzaktenzeichen

Tarifliche Ausschlußfrist - Klagerücknahme

BAG, Urteil vom 07.11.1991 - Aktenzeichen 2 AZR 34/91

DRsp Nr. 1996/6072

Tarifliche Ausschlußfrist - Klagerücknahme

»1. Verlangt eine tarifliche Verfallklausel die schriftliche Geltendmachung aller gegenseitigen Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis innerhalb einer bestimmten Frist, so erfaßt die fristgerecht erhobene Kündigungsschutzklage regelmäßig auch Lohnansprüche (ständige Rechtsprechung; vgl. zuletzt Senatsurteil vom 9.8.1990 - 2 AZR 579/89 - AP Nr. 46 zu § 615 BGB). 2. Werden die Lohnansprüche auf diese Weise rechtzeitig geltend gemacht, so finden die Vorschriften über Dauer und Ende der Unterbrechung von Verjährungsfristen bei Klage und Klagerücknahme (§§ 211, 212 BGB) keine entsprechende Anwendung. Die fristwahrende Wirkung der Kündigungsschutzklage entfällt somit weder durch Klagerücknahme noch dadurch, daß der Kündigungsschutzprozeß ohne triftigen Grund nicht betrieben wird und deshalb in Stillstand gerät (im Anschluß an das o.a. Senatsurteil).«

Normenkette:

ArbGG § 54 Abs. 5 S. 4; BGB § 209, § 211, § 212, § 615 ; MTV für die Arbeitnehmer der Papierindustrie in der Bundesrepublik Deutschland einschließlich West-Berlin § 27 ; TVG § 4 Ausschlußfristen; ZPO § 269 Abs. 3 S. 1;

Tatbestand: