BSG - Urteil vom 22.04.2009
B 3 KR 24/07 R
Normen:
SGB V § 39 Abs. 1 S. 2; SGB V § 109 Abs. 4 S. 3; SGB V § 275 Abs. 1 Nr. 1; SGB V § 276 Abs. 2 S. 1 Halbs. 2; SGB V § 301 Abs. 1; SGB X § 100; StGB § 203;
Vorinstanzen:
LSG Rheinland-Pfalz, vom 05.04.2007 - Vorinstanzaktenzeichen L 5 KR 166/06
SG Mainz, - Vorinstanzaktenzeichen S 11 KR 155/05

Überprüfung der Notwendigkeit einer Krankenhausbehandlung durch die Krankenkasse; Mitwirkung des Krankenhauses am Überprüfungsverfahren; Befugnis zur Weitergabe von medizinischen Daten

BSG, Urteil vom 22.04.2009 - Aktenzeichen B 3 KR 24/07 R

DRsp Nr. 2009/21215

Überprüfung der Notwendigkeit einer Krankenhausbehandlung durch die Krankenkasse; Mitwirkung des Krankenhauses am Überprüfungsverfahren; Befugnis zur Weitergabe von medizinischen Daten

1. Die Ärzte eines Krankenhauses sind zur Befolgung von gesetzlich vorgesehenen und landesvertraglich konkretisierten Auskunfts- und Mitwirkungspflichten "befugt" iS von § 203 Abs 1 Nr 1 StGB. 2. Die Auskunfts- und Mitwirkungspflichten eines Krankenhauses im Abrechnungsverfahren mit der Krankenkasse gelten uneingeschränkt auch dann, wenn ein Versicherter belegärztlich versorgt wird und die Aufnahmeentscheidung deshalb nicht durch einen Krankenhausarzt erfolgt. 3. Werden Auskunfts- und Mitwirkungspflichten im Abrechnungsverfahren durch das Krankenhaus nachhaltig und dauerhaft verletzt, reduziert dies die Amtsermittlungspflicht der Sozialgerichte.

Die Revision des Beigeladenen gegen das Urteil des Landessozialgerichts Rheinland-Pfalz vom 5. April 2007 wird zurückgewiesen.

Der Beigeladene trägt die Kosten des Revisionsverfahrens.

Der Streitwert für das Revisionsverfahren wird auf 1.985,83 Euro festgesetzt.

Normenkette:

SGB V § 39 Abs. 1 S. 2; SGB V § 109 Abs. 4 S. 3; SGB V § 275 Abs. 1 Nr. 1; SGB V § 276 Abs. 2 S. 1 Halbs. 2; SGB V § 301 Abs. 1; SGB X § 100; StGB § 203;

Gründe:

I

Streitig ist die Vergütung von Krankenhausleistungen.