BAG - Urteil vom 18.07.2012
7 AZR 443/09
Normen:
TzBfG § 14 Abs. 1 S. 1, 2 Nr. 3; TzBfG § 17 S. 1, 2; BEEG § 21 Abs. 1; EGB-UNICE-CEEP-Rahmenvereinbarung über befristete Arbeitsverträge im Anhang der Richtlinie 1999/70/EG des Rates (vom 28. Juni 1999) § 5 Nr. 1; KSchG § 7; BGB § 242; GG Art. 5; LPVG NW (in der vom 1. Januar 2004 bis zum 16. Oktober 2007 geltenden Fassung) § 66 Abs. 1; LPVG NW (in der vom 1. Januar 2004 bis zum 16. Oktober 2007 geltenden Fassung) § 66 Abs. 2 S. 1, 2; LPVG NW (in der vom 1. Januar 2004 bis zum 16. Oktober 2007 geltenden Fassung) § 72 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2;
Fundstellen:
ArbRB 2013, 4
BAGE 142, 308
BB 2013, 189
DB 2012, 16
DB 2012, 2813
EzA-SD 2012, 3
EzA-SD 2012, 7
MDR 2013, 103
NJW 2013, 1254
NZA 2012, 1351
ZIP 2013, 687
Vorinstanzen:
LAG Köln, vom 15.05.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Sa 877/08
ArbG Köln, vom 28.05.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 12 Ca 571/08

Umfang der gerichtlichen Kontrolle der Befristung von Verträgen

BAG, Urteil vom 18.07.2012 - Aktenzeichen 7 AZR 443/09

DRsp Nr. 2012/21435

Umfang der gerichtlichen Kontrolle der Befristung von Verträgen

Die Gerichte dürfen sich bei der Befristungskontrolle nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 TzBfG nicht auf die Prüfung des geltend gemachten Sachgrunds der Vertretung beschränken. Sie sind vielmehr aus unionsrechtlichen Gründen verpflichtet, alle Umstände des Einzelfalls und dabei namentlich die Gesamtdauer und die Zahl der mit derselben Person zur Verrichtung der gleichen Arbeit geschlossenen aufeinanderfolgenden befristeten Verträge zu berücksichtigen, um auszuschließen, dass Arbeitgeber missbräuchlich auf befristete Arbeitsverträge zurückgreifen. Diese zusätzliche Prüfung ist im deutschen Recht nach den Grundsätzen des institutionellen Rechtsmissbrauchs (§ 242 BGB) vorzunehmen. Orientierungssätze: 1. Im Anschluss an das Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union vom 26. Januar 2012 - C-586/10 - [Kücük] bestätigt der Senat die Rechtsprechung zur Vertretungsbefristung nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 TzBfG :