BGH - Urteil vom 17.04.1990
VI ZR 276/89
Normen:
AFG § 186 ; BGB § 843 ; RVO § 182 Abs. 1 Nr. 2, § 205, § 1542 ; SGB X § 116 ; ZPO 256;
Fundstellen:
BGHR AFG § 186 Kongruenz 1
BGHR BGB § 407 Abs. 1 Sozialversicherungsträger 1
BGHR RVO (a. F.) § 205 Krankenversicherungsverhältnis 1
BGHR RVO § 1542 (a. F.) Zeitpunkt 1
BGHR RVO § 1542 (a. F.) Zeitpunkt 2
BGHR ZPO § 256 Feststellungsurteil 1
MDR 1990, 811
NJW 1990, 2933
VersR 1990, 1028
Vorinstanzen:
OLG Köln,
LG Köln,

Umfang des gesetzlichen Forderungsübergangs; Auslegung eines Feststellungsurteils

BGH, Urteil vom 17.04.1990 - Aktenzeichen VI ZR 276/89

DRsp Nr. 1996/8571

Umfang des gesetzlichen Forderungsübergangs; Auslegung eines Feststellungsurteils

»1. Der Forderungsübergang auf den Träger der gesetzlichen Krankenversicherung gemäß § 1542 RVO erfaßt bereits im Zeitpunkt des schädigenden Ereignisses auch Ersatzansprüche des Verletzten wegen eines zukünftigen Arbeitsausfalls im Umfang des dafür zu beanspruchenden Krankengelds selbst dann, wenn der Verletzte damals nur nach § 205 RVO familienversichert war und Anspruch auf Krankengeld erst durch den späteren Eintritt in die Pflichtversicherung erworben hat. 2. Die Einführung der Beitragspflicht des Krankengeldbezuges zur Arbeitslosenversicherung stellt eine "Systemveränderung" in dem Sinne dar, daß wegen der Beitragsleistungen des Trägers der gesetzlichen Krankenversicherung nach § 186 AFG ein Forderungsübergang gemäß § 1542 RVO nicht vor dem Inkrafttreten des Haushaltsbegleitgesetzes 1984 vom 22. Dezember 1983 - BGBl. I S. 1532 am 1. Januar 1984 in Betracht kommt. 3. Zur Auslegung eines Feststellungsurteils, das den Schädiger zur Erstattung von unfallbedingten Aufwendungen einer gesetzlichen Krankenkasse verpflichtet, bei der der Verletzte im Zeitpunkt des Unfalls familienversichert war.«

Normenkette:

AFG § 186 ; BGB § 843 ; RVO § 182 Abs. 1 Nr. 2, § 205, § 1542 ; SGB X § 116 ; ZPO 256;

Tatbestand: