BFH - Urteil vom 29.07.2015
XI R 35/13
Normen:
Richtlinie 77/388/EWG Art. 13 Teil A Abs. 1 Buchst. g; SGB III § 421g, § 296;
Fundstellen:
BFHE 251, 91
Vorinstanzen:
Schleswig-Holsteinisches FG , vom 17.07.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 32/11 1615

Umsatzsteuerliche Behandlung der von der Bundesagentur für Arbeit an eine private Arbeitsvermittlerin gezahlten Honorare

BFH, Urteil vom 29.07.2015 - Aktenzeichen XI R 35/13

DRsp Nr. 2015/17583

Umsatzsteuerliche Behandlung der von der Bundesagentur für Arbeit an eine private Arbeitsvermittlerin gezahlten Honorare

Eine private Arbeitsvermittlerin, die in den Jahren 2004 bis 2006 Vermittlungsleistungen an Arbeitsuchende mit einem Vermittlungsgutschein nach § 421g SGB III erbracht und ihr Honorar deshalb unmittelbar von der Bundesagentur für Arbeit erhalten hat, ist eine anerkannte Einrichtung mit sozialem Charakter i.S. von Art. 13 Teil A Abs. 1 Buchst. g der Richtlinie 77/388/EWG. Sie kann sich —mangels entsprechender Steuerbefreiung im UStG— für die von ihr erbrachten Arbeitsvermittlungsleistungen an Arbeitsuchende unmittelbar auf die in dieser Bestimmung vorgesehene Steuerbefreiung berufen.

Tenor

Auf die Revision der Klägerin werden das Urteil des Schleswig-Holsteinischen Finanzgerichts vom 17. Juli 2013 4 K 32/11 und die Einspruchsentscheidung des Beklagten vom 18. Januar 2011 aufgehoben.

Die Umsatzsteuer wird unter Änderung der Umsatzsteuerbescheide des Beklagten für die Jahre 2004, 2005 und 2006 vom 10. Oktober 2008 für das Jahr 2004 auf ... €, für das Jahr 2005 auf ... € und für das Jahr 2006 auf ... € festgesetzt.

Die Kosten des gesamten Verfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

Richtlinie 77/388/EWG Art. 13 Teil A Abs. 1 Buchst. g; SGB III § 421g, § 296;

Gründe

I.