LSG Baden-Württemberg - Urteil vom 13.07.2023
L 6 U 3560/22
Normen:
SGG § 65a Abs. 1; SGG § 65a Abs. 2; SGG § 65a Abs. 3; SGG § 65a Abs. 4; SGG § 65d S. 1 bis S. 3; SGG § 151 Abs. 1; ERVV § 2 Abs. 1;
Vorinstanzen:
SG Reutlingen, vom 16.11.2022 - Vorinstanzaktenzeichen S 4 U 1394/21

Unzulässigkeit der Berufung im sozialgerichtlichen VerfahrenKeine Wahrung der Formvorschriften des § 65d SGG als elektronisches DokumentÜbermittlung per Telefax

LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 13.07.2023 - Aktenzeichen L 6 U 3560/22

DRsp Nr. 2023/10221

Unzulässigkeit der Berufung im sozialgerichtlichen Verfahren Keine Wahrung der Formvorschriften des § 65d SGG als elektronisches Dokument Übermittlung per Telefax

1. Ein von einer Behörde übersandtes Telefax ist kein elektronisches Dokument im Sinne des § 65d SGG und wahrt die Formvorschriften für die Berufung nicht.2. Das SGG trifft in §§ 65 ff. SGG Regelungen zu den elektronischen Dokumenten. Ergänzende Regelungen ergeben sich aus der aufgrund der Verordnungsermächtigung in § 65a Abs. 2 Satz 2 SGG erlassenen Verordnung über die technischen Rahmenbedingungen des elektronischen Rechtsverkehrs und über das besondere elektronische Behördenpostfach - Elektronischer-Rechtsverkehr-Verordnung (ERVV).3. Die Übermittlung per Telefax erfolgt auf keinem sicheren Übermittlungsweg im Sinne des § 65a Abs. 4 SGG.

Tenor

Die Berufung der Beklagten gegen das Urteil des Sozialgerichts Reutlingen vom 16. November 2022 wird als unzulässig verworfen.

Die Beklagte hat dem Kläger die außergerichtlichen Kosten des Berufungsverfahrens zu erstatten.

Normenkette:

SGG § 65a Abs. 1; SGG § 65a Abs. 2; SGG § 65a Abs. 3; SGG § 65a Abs. 4; SGG § 65d S. 1 bis S. 3; SGG § 151 Abs. 1; ERVV § 2 Abs. 1;

Tatbestand