BAG - Urteil vom 29.11.2007
2 AZR 724/06
Normen:
BGB § 626 ; BMT-G-II § 53 ; StPO § 152 Abs. 2 § 170 Abs. 1 § 203 § 102 ;
Fundstellen:
AuR 2008, 192 (Kurzinformation)
HzA aktuell 2008, 26-27
EzA-SD 2007, 3 (Pressemitteilung)
HzA aktuell 2008, 28-29
ZMV 2008, 38 (Pressemitteilung)
PuR 2008, 14
PuR 2008, 12 (Pressemitteilung)
EzA-SD 2008, 3-4
schnellbrief 2008, 6-7
DVP 2009, 306
Personal 2008, 54
AiB-newsletter 2008, 3 (red. Leitsatz)
AiB-newsletter 2008, 5 (Pressemitteilung)
AuR 2008, 52 (Kurzinformation)
BB 2007, VI Heft 51-52 (Pressemitteilung)
DB 2007, XX Heft 49 (Kurzinformation)
DStR 2008, XIV Heft 15 (amtl. Leitsatz)
FA 2008, 29 (Pressemitteilung)
JuS 2008, XV Heft 1 (Kurzinformation)
MDR 2007, R15 (Kurzinformation)
NJW 2008, X Heft 25 (red. Leitsatz)
NZA 2007, VII Heft 23 (Kurzinformation)
ZIP 2008, A16 (Kurzinformation)
ArbRB 2007, 346 (Kurzinformation)
ArbRB 2008, 136 (Volltext mit amtl. LS u. Anm.)
AUR 2008, 192 (Kurzinformation)
BB 2008, 721 (Pressemitteilung)
DB 2008, 709 (amtl. Leitsatz)
JR 2009, 43-44 (amtl. Leitsatz)
NWB 2008, 21-22 (Kurzinformation)
StuB 2008, 244
AUR 2008, 52
Vorinstanzen:
LAG Frankfurt/Main, vom 03.03.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Sa 861/05
ArbG Wiesbaden, vom 09.02.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ca 2736/04

Verdachtskündigung

BAG, Urteil vom 29.11.2007 - Aktenzeichen 2 AZR 724/06

DRsp Nr. 2008/5143

Verdachtskündigung

Orientierungssätze: 1. Nicht nur eine erwiesene erhebliche Vertragspflichtverletzung, sondern auch schon der dringende, schwerwiegende Verdacht einer strafbaren Handlung mit Bezug zum Arbeitsverhältnis oder einer Verletzung von erheblichen arbeitsvertraglichen Pflichten kann einen wichtigen Grund zur außerordentlichen Kündigung gegenüber einem verdächtigten Arbeitnehmer darstellen. 2. An die Darlegung und Qualität der schwerwiegenden Verdachtsmomente sind besonders strenge Anforderungen zu stellen, weil bei einer Verdachtskündigung immer die Gefahr besteht, dass ein "Unschuldiger" betroffen ist. 3. Bloße auf mehr oder weniger haltbare Vermutungen gestützte Verdächtigungen reichen zur Rechtfertigung eines dringenden Tatverdachts nicht aus. 4. Ein Arbeitnehmer, der während seiner Tätigkeit für seinen Arbeitgeber mit dessen Kraftfahrzeug einen Unfall bewusst verursacht hat, um dessen Haftpflichtversicherung zu schädigen, begeht eine strafbare Handlung und verletzt seine arbeitsvertraglichen Pflichten erheblich. Eine solche Pflichtverletzung ist genauso wie ein entsprechender dringender Verdacht geeignet, eine außerordentliche Kündigung aus wichtigem Grund zu rechtfertigen.