VGH Baden-Württemberg - Urteil vom 21.11.2018
6 S 2579/16
Normen:
GG Art. 12 Abs. 1; GG Art. 74 Abs. 1 Nr. 7; GG Art. 74 Abs. 1 Nr. 12; SGB XI §§ 72 ff.; SGB XI §§ 112 ff.; VwGO § 47 Abs. 1; WTPG § 10 Abs. 3 Nr. 4; WTPG § 29 S. 1 Nr. 2; LPersVO §§ 1 ff.;

Vereinbarkeit der Verordnung des Sozialministeriums Baden-Württemberg über personelle Anforderungen für stationäre Einrichtungen (LPersVO) vom 07.12.2015 (GBl. S. 1253) mit höherrangigem Recht; Verpflichtung zur Einhaltung einer bestimmten Fachkraftquote; Regelung personeller Vorgaben für den Betrieb stationärer Einrichtungen

VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 21.11.2018 - Aktenzeichen 6 S 2579/16

DRsp Nr. 2019/247

Vereinbarkeit der Verordnung des Sozialministeriums Baden-Württemberg über personelle Anforderungen für stationäre Einrichtungen (LPersVO) vom 07.12.2015 (GBl. S. 1253) mit höherrangigem Recht; Verpflichtung zur Einhaltung einer bestimmten Fachkraftquote; Regelung personeller Vorgaben für den Betrieb stationärer Einrichtungen

1. Die Verordnung des Sozialministeriums Baden-Württemberg über personelle Anforderungen für stationäre Einrichtungen (Landespersonalverordnung - LPersVO) vom 07.12.2015 (GBl. S. 1253) ist mit höherrangigem Recht vereinbar.2. Nach Art. 70 Abs. 1 i.V.m. Art. 74 Abs. 1 Nr. 7 GG kommt den Ländern seit der Föderalismusreform 2006 die ausschließliche Gesetzgebungskompetenz für den zuvor dem Kompetenztitel der "öffentlichen Fürsorge" i.S.d. Art. 74 Abs. 1 Nr. 7 GG unterfallenden öffentlichen-rechtlichen Teil des Heimrechts (Heimordnungsrecht) zu. Dieser Kompetenztitel ermöglicht es den Ländern auf Grundlage der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum Begriff der öffentlichen Fürsorge, personelle Anforderungen an den Betrieb stationärer Einrichtungen (früher: Heime) zu richten, ohne dass der Landesgesetzgeber insoweit auf Maßnahmen der Gefahrenabwehr im engeren Sinne beschränkt wäre.