BVerfG - Urteil vom 19.03.2003
2 BvL 9/98 u.a.
Normen:
UG BW § 91 Abs. 3 Nr. ; UG BW § 120a Abs. 1 Satz 1 1. Alt. ; UG BW § 120a Abs. 1 Satz 1 2. Alt. ; UG BW § 120a Abs. 3 Satz 2 ; UG BW § 120a Abs. 5 ; KHSchG § 85a ; KHSchG § 86a ; FHG § 80a ; LHGebG § 1 Abs. 1 Satz 1 ; LHGebG § 1 Abs. 2 Satz 1 ; LHGebG § 1 Abs. 2 Satz 2 ; LHGebG § 4 Abs. 1 ; BerlHG § 2 Abs. 8 Satz 2 ; BerlHG § 2 Abs. 10 ; BbgHG § 30 Abs. 1 a ; NHG § 81 Abs. 2 Satz 1 ; BVerfGG § 78 Satz 1 ; BVerfGG § 79 Abs. 2 Satz 1 ; BVerfGG § 80 Abs. 2 Satz 1 ; HRG § 27 Abs. 4 ; HaushaltsstrukturG 1997 Art. 7 ; HaushaltsstrukturG 1997 Art. 8 ; HaushaltsstrukturG 1997 Art. 9 ; HaushaltsstrukturG 1997 Art. 10 ; HaushaltsstrukturG 1997 Art. 11 ; GG Art. 2 Abs. 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 ; GG Art. 70 Abs. 1 ; GG Art. 70 ff. ; GG Art. 75 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1a ; GG Art. 104a ; GG Art. 105 ; GG Art. 106 ; GG Art. 107 ; GG Art. 108 ;
Fundstellen:
AuR 2003, 151
BVerfGE 108, 1
DÖV 2003, 549
JuS 2003, 1033
Vorinstanzen:
VGH Baden-Württemberg, VGH Baden-Württemberg, VGH Baden-Württemberg, vom 29.07.1998vom 29.07.1998vom 29.07.1998 - Vorinstanzaktenzeichen 9 S 3094/97 - Vorinstanzaktenzeichen 9 S 2253/97 - Vorinstanzaktenzeichen 9 S 3093/97

Verfassungsmäßige Anforderungen an die Schaffung von Gebührentatbeständen und die Festsetzung und Bemessung von Gebühren

BVerfG, Urteil vom 19.03.2003 - Aktenzeichen 2 BvL 9/98 u.a.

DRsp Nr. 2003/12634

Verfassungsmäßige Anforderungen an die Schaffung von Gebührentatbeständen und die Festsetzung und Bemessung von Gebühren

»1. Die Begrenzungs- und Schutzfunktion der Finanzverfassung begründet verbindliche Vorgaben auch für die Gebühren als Erscheinungsform der nichtsteuerlichen Abgaben. Die grundgesetzliche Finanzverfassung verlöre ihren Sinn und ihre Funktion, wenn unter Rückgriff auf die Sachgesetzgebungskompetenzen beliebig hohe Gebühren erhoben werden könnten; die Bemessung bedarf kompetenzrechtlich im Verhältnis zur Steuer einer besonderen, unterscheidungskräftigen Legitimation (Anschluss an BVerfGE 93, 319 ff.).2. Nur dann, wenn legitime Gebührenzwecke nach der tatbestandlichen Ausgestaltung der Gebührenregelung von einer erkennbaren gesetzgeberischen Entscheidung getragen werden, sind sie auch geeignet, sachlich rechtfertigende Gründe für die Gebührenbemessung zu liefern. Wählt der Gesetzgeber einen im Wortlaut eng begrenzten Gebührentatbestand, kann nicht geltend gemacht werden, er habe auch noch weitere, ungenannte Gebührenzwecke verfolgt.«

Normenkette:

UG BW § 91 Abs. 3 Nr. ; UG BW § 120a Abs. 1 Satz 1 1. Alt. ; UG BW § 120a Abs. 1 Satz 1 2. Alt. ; UG BW § 120a Abs. 3 Satz 2 ; UG BW § 120a Abs. 5 ; KHSchG § 85a ; KHSchG § 86a ; FHG § 80a ; LHGebG § 1 Abs. 1 Satz 1 ; LHGebG § 1 Abs. 2 Satz 1 ;