BSG - Urteil vom 04.09.2003
B 11 AL 73/02 R
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1 Art. 3 Abs. 3 S. 2 Art. 14 Abs. 1 ; SGB III § 190 Abs. 1 Nr. 4 § 191 Abs. 3 S. 1 § 191 § 192 S. 2 § 196 S. 1 Nr. 2 § 196 S. 2 § 434b Abs. 1 S. 1 ;
Fundstellen:
NZS 2004, 382
SozR 4-4300 § 434b Nr. 1
Vorinstanzen:
LSG Essen - L 12 AL 42/01 - 06.02.2002,
SG Gelsenkirchen, vom 10.01.2001 - Vorinstanzaktenzeichen S 20 AL 108/00

Verfassungsmäßigkeit der Abschaffung der originären Arbeitslosenhilfe

BSG, Urteil vom 04.09.2003 - Aktenzeichen B 11 AL 73/02 R

DRsp Nr. 2004/1877

Verfassungsmäßigkeit der Abschaffung der originären Arbeitslosenhilfe

1. Auch bei Arbeitslosen, deren Anspruch auf Anschluss-Arbeitslosenhilfe wegen Bezugs einer Erwerbsunfähigkeitsrente erloschen ist, ist die Abschaffung der originären Arbeitslosenhilfe nicht verfassungswidrig. 2. Zeiten des Bezugs einer Erwerbsunfähigkeitsrente zählen nicht zu den Zeiten, um die sich die für den Anspruch auf Arbeitslosenhilfe maßgebliche Vorfrist verlängert. Dies ist nicht verfassungswidrig. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

GG Art. 3 Abs. 1 Art. 3 Abs. 3 S. 2 Art. 14 Abs. 1 ; SGB III § 190 Abs. 1 Nr. 4 § 191 Abs. 3 S. 1 § 191 § 192 S. 2 § 196 S. 1 Nr. 2 § 196 S. 2 § 434b Abs. 1 S. 1 ;

Gründe:

I

Der Rechtsstreit betrifft die Aufhebung der Bewilligung von originärer Arbeitslosenhilfe (Alhi) für die Zeit ab 1. April 2000.

Die 1953 geborene Klägerin bezog bis 22. September 1994 Arbeitslosengeld (Alg) und nach Erschöpfung des Alg-Anspruchs ab 23. September 1994 Anschluss-Alhi. 1996 bewilligte ihr die zuständige Landesversicherungsanstalt (LVA) rückwirkend ab November 1993 eine Rente wegen Erwerbsunfähigkeit (EU); laufende Rentenzahlungen erhielt die Klägerin ab August 1996. Die Beklagte hob die Alhi-Bewilligung mit Wirkung ab 1. Juli 1996 auf.