BVerfG - Beschluß vom 17.10.1990
1 BvR 283/85
Normen:
ArbGG § 12 Abs. 7 ; BRAGO § 3 § 97 § 116 Abs. 1, Abs. 2 Nr. 2 § 123 ; BRAO § 3 Abs 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 12 Abs. 1 ; SGG § 73a § 75 ; ZPO § 114 ;
Fundstellen:
AnwBl 1991, 154
AnwBl 1991, 40
BRAK-Miit. 91, 56
BVerfGE 83, 1
DRsp IV(477)233d
SozR 3-1930 § 116 Nr. 1
Vorinstanzen:
SG Hamburg, vom 23.02.1984 - Vorinstanzaktenzeichen 21 KR 63/82
LSG Hamburg, vom 31.01.1985 - Vorinstanzaktenzeichen VI KRBs 37/84

Verfassungsmäßigkeit der anwaltlichen Gebührenbegrenzung in sozialrechtlichen Angelegenheiten

BVerfG, Beschluß vom 17.10.1990 - Aktenzeichen 1 BvR 283/85

DRsp Nr. 1992/44

Verfassungsmäßigkeit der anwaltlichen Gebührenbegrenzung in sozialrechtlichen Angelegenheiten

»1. Die Begrenzung der Betragsrahmengebühren durch § 116 Abs. 1 BRAGO in der Fassung vom 18. 8. 1980, die einer Kostenbegrenzung im sozialgerichtlichen Verfahren diente, verletzte die Rechtsanwälte nicht in ihrer Berufsfreiheit (Art. 12 Abs. 1 GG). 2. Ändern sich die Verhältnisse so stark, daß eine Regelung der Berufsausübung nicht mehr dem Gebot der Verhältnismäßigkeit genügt, so folgt daraus noch nicht ohne weiteres ihre Verfassungswidrigkeit, weil dem Gesetzgeber bei komplexen, in der Entwicklung begriffenen Sachverhalten ein zeitlicher Anpassungsspielraum gebührt.«

Normenkette:

ArbGG § 12 Abs. 7 ; BRAGO § 3 § 97 § 116 Abs. 1, Abs. 2 Nr. 2 § 123 ; BRAO § 3 Abs 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 12 Abs. 1 ; SGG § 73a § 75 ; ZPO § 114 ;

Gründe:

A.

Die Verfassungsbeschwerde richtet sich unmittelbar gegen die Ablehnung einer Streitwertfestsetzung, mittelbar gegen § 116 BRAGO, der die Rechtsanwaltsgebühren in sozialgerichtlichen Verfahren betrifft.

I.