BVerfG - Beschluß vom 03.03.1982
1 BvL 15/80
Normen:
AFG § 68 § 163 Abs. 2 Satz 1, Satz 2 ; GG Art. 3 Abs. 1 ; RVO § 381 ;
Fundstellen:
BVerfGE 60, 101
AP Nr. 1 zu § 163 AFG
AuR 1982, 259
BB 1982, 1056
DB 1982, 1280
Information StW 1982, 369
JZ 1982, 418
NJW 1982, 1745
WM 1982, 606
ZfSH 1982, 239
Vorinstanzen:
SG Köln, vom 26.11.1979 - Vorinstanzaktenzeichen S 19 Kr 64/79

Verfassungsmäßigkeit der Berechnung der Schlechtwettergeldumlage nach dem Volllohn

BVerfG, Beschluß vom 03.03.1982 - Aktenzeichen 1 BvL 15/80

DRsp Nr. 1996/7176

Verfassungsmäßigkeit der Berechnung der Schlechtwettergeldumlage nach dem Volllohn

»Es ist mit Art. 3 Abs. 1 GG vereinbar, daß Bauunternehmer den vollen Krankenversicherungsbeitrag auf den fiktiven Vollohn derjenigen Arbeitnehmer zu entrichten haben, die Schlechtwettergeld beziehen.«

Normenkette:

AFG § 68 § 163 Abs. 2 Satz 1, Satz 2 ; GG Art. 3 Abs. 1 ; RVO § 381 ;

Gründe:

A.

Gegenstand der Vorlage ist die Frage, ob es verfassungswidrig war, Bauunternehmer zu verpflichten, für ihre Arbeitnehmer, die Schlechtwettergeld bezogen, den vollen Krankenversicherungsbeitrag nach dem Arbeitsentgelt zu entrichten, das diese bei voller Arbeitsleistung verdient hätten (fiktiver Vollohn).

I.

Das Arbeitsförderungsgesetz (AFG) vom 25. Juni 1969 (BGBl. I S. 582), dessen nachfolgend aufgeführte Bestimmungen in dem hier maßgeblichen Zeitraum in der Fassung des Zweiten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Arbeitsförderungsgesetzes vom 19. Mai 1972 (BGBl. I S. 791) galten, trifft in seinem dritten Abschnitt Regelungen zur Förderung der ganzjährigen Beschäftigung in der Bauwirtschaft. Zur allgemeinen Zielsetzung dieser Förderungen und ihrer Leistungen bestimmt das Gesetz:

§ 74

(1) Die Bundesanstalt hat durch die Förderung der ganzjährigen Beschäftigung in der Bauwirtschaft dazu beizutragen, daß während der witterungsungünstigen Jahreszeit