BVerfG - Beschluß vom 24.03.1998
1 BvL 6/92
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1 Art. 14 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 Art. 100 Abs. 1 ; RVO § 182 § 183 ; SGB V § 48 Abs. 2 ;
Fundstellen:
AuA 1998, 248
BVerfGE 97, 378
DRsp V(510)206b
DStR 1999, 1412
NJW 1998, 2731
NZS 1998, 424
SGb 1998, 410
SozR-3 2500 § 48 Nr. 7
SozSich 1999, 75
Vorinstanzen:
BSG, vom 10.12.1991 - Vorinstanzaktenzeichen 1/3 RK 9/90

Verfassungsmäßigkeit der Einschränkung des Krankengeldanspruchs durch das Gesundheits-Reformgesetz 1988

BVerfG, Beschluß vom 24.03.1998 - Aktenzeichen 1 BvL 6/92

DRsp Nr. 1999/10358

Verfassungsmäßigkeit der Einschränkung des Krankengeldanspruchs durch das Gesundheits-Reformgesetz 1988

»Der Gesetzgeber war verfassungsrechtlich nicht verpflichtet, solche Versicherte von der Einschränkung des Anspruchs auf Krankengeld in § 48 Abs. 2 SGB V auszunehmen, bei denen der Versicherungsfall vor dem Inkrafttreten dieser Vorschrift eingetreten ist und die auf Dauer arbeitsunfähig sind.«

Normenkette:

GG Art. 3 Abs. 1 Art. 14 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 Art. 100 Abs. 1 ; RVO § 182 § 183 ; SGB V § 48 Abs. 2 ;

Gründe:

A.

Das Verfahren betrifft die Einschränkung des Krankengeldanspruchs durch das Gesundheits-Reformgesetz.

I.

1. Die Voraussetzungen des Anspruchs auf Krankengeld waren bis zum 31. Dezember 1988 in §§ 182 und 183 RVO geregelt. Durch Art. 2 Nr. 4 des Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes zur Verbesserung der wirtschaftlichen Sicherung der Arbeiter im Krankheitsfalle vom 12. Juli 1961 (BGBl I S. 913) hatte § 183 Abs. 1 und 2 RVO die folgende Fassung erhalten:

(1) Die Krankenpflege wird ohne zeitliche Begrenzung gewährt. Scheidet ein Mitglied während des Bezugs von Krankenpflege aus der Versicherung aus, so endet die Krankenpflege spätestens sechsundzwanzig Wochen nach dem Ausscheiden.