BVerfG - Urteil vom 17.12.2002
1 BvL 28/95
Normen:
SGB V §§ 35 36 ;
Fundstellen:
BVerfGE 106, 275
DB 2003, 2712
JuS 2003, 622
Vorinstanzen:
BSG, BSG, BSG, vom 14.06.1995vom 14.06.1995vom 14.06.1995 - Vorinstanzaktenzeichen 3 RK 20/94 - Vorinstanzaktenzeichen 3 RK 21/94 - Vorinstanzaktenzeichen 3 RK 23/94

Verfassungsmäßigkeit der Festbeträge für Arznei- und Hilfsmittel

BVerfG, Urteil vom 17.12.2002 - Aktenzeichen 1 BvL 28/95 - Aktenzeichen 1 BvL 29/95 - Aktenzeichen 1 BvL 30/95

DRsp Nr. 2003/304

Verfassungsmäßigkeit der Festbeträge für Arznei- und Hilfsmittel

»Die in den §§ 35 und 36 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) enthaltene Ermächtigung der Krankenkassenverbände, für Arznei- und Hilfsmittel Festbeträge festzusetzen, ist mit dem Grundgesetz vereinbar.«

Normenkette:

SGB V §§ 35 36 ;

Gründe:

A. Die Verfahren betreffen die so genannten Festbeträge für Arzneimittel (1 BvL 28/95), für Hörhilfen (1 BvL 29/95) und für Sehhilfen (1 BvL 30/95). Mit Festbeträgen wird in der gesetzlichen Krankenversicherung der erstattungsfähige Höchstbetrag für ein Arznei-, ein Heil- oder ein Hilfsmittel festgesetzt. Kostet ein zu Lasten der gesetzlichen Krankversicherung ärztlich verordnetes Mittel mehr, so sind die den Festbetrag übersteigenden Kosten vom Versicherten selbst zu tragen.

Das Bundessozialgericht hat in drei Vorlagen seine Auffassung niedergelegt, dass die einschlägigen Vorschriften nicht mit dem Grundgesetz in Einklang stehen.