BVerfG - Beschluß vom 11.09.1998
1 BvR 1670/97
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1 ; KSVG § 24 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 § 24 Abs. 2 ; WFG Art. 11 ;
Vorinstanzen:
SG Köln, vom 06.03.1995 - Vorinstanzaktenzeichen S 19 Kr 179/94
LSG Nordrhein-Westfalen, vom 22.08.1996 - Vorinstanzaktenzeichen L 16 Kr 92/95
BSG, vom 20.03.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 3 RK 22/96

Verfassungsmäßigkeit der Heranziehung zur Künstlersozialabgabe bei Karnevalsveranstaltungen

BVerfG, Beschluß vom 11.09.1998 - Aktenzeichen 1 BvR 1670/97

DRsp Nr. 2004/15412

Verfassungsmäßigkeit der Heranziehung zur Künstlersozialabgabe bei Karnevalsveranstaltungen

§ 24 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 KSVG 1988 verstößt nicht gegen Art. 3 Abs. 1 GG, soweit sie auch sonstige Unternehmen (hier: Verein zur Pflege und Förderung des Kölner Karnevalsbrauchtums) erfaßt, deren Zweck darauf gerichtet ist, künstlerische Werke aufzuführen oder künstlerische Leistungen darzubieten.

Normenkette:

GG Art. 3 Abs. 1 ; KSVG § 24 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 § 24 Abs. 2 ; WFG Art. 11 ;

Gründe:

I.

Im Ausgangsverfahren wendet sich die Beschwerdeführerin ein eingetragener Verein, der sich satzungsgemäß mit der Pflege und Förderung des Kölner Karnevalsbrauchtums beschäftigt - gegen ihre Heranziehung zur Künstlersozialabgabe.

1. Die der Heranziehung zugrunde liegende Vorschrift des § 24 des Künstlersozialversicherungsgesetzes (KSVG) bestimmten Kreis der Personen, die zur Zahlung der Künstlersozialabgabe verpflichtet sind. Die einschlägigen Bestimmungen lauten in der hier maßgeblichen Fassung des Art. 1 Nr. 5 des Gesetzes zur Änderung des Künstlersozialversicherungsgesetzes vom 20. Dezember 1988 BGBl I S. 2606 - im folgenden: KSVG 1988 -.

§ 24

(1) Zur Künstlersozialabgabe ist ein Unternehmer verpflichtet, der eines der folgenden Unternehmen betreibt:

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