BVerfG - Beschluß vom 10.11.1981
1 BvL 18/77; 1 BvL 19/77
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1 Art. 20 Abs. 1, Abs. 3 ; RVO § 1246 Abs. 2 S. 2 ;
Fundstellen:
BVerfGE 59, 36
EuGRZ 1982, 193
EzA GG Art 20 Nr. 15
Information StW 1982, 367
JuS 1982, 949
NJW 1982, 1273
SGb 1982, 540
WM 1982, 230
ZfSH 1982, 84
Vorinstanzen:
LSG Baden-Württemberg, vom 06.09.1977 - Vorinstanzaktenzeichen L 9 J 876/77-2
LSG Baden-Württemberg, vom 06.09.1977 - Vorinstanzaktenzeichen L 9 J 891/77-2

Verfassungsmäßigkeit des § 1246 Abs. 2 Satz 2 RVO

BVerfG, Beschluß vom 10.11.1981 - Aktenzeichen 1 BvL 18/77; 1 BvL 19/77

DRsp Nr. 1996/7155

Verfassungsmäßigkeit des § 1246 Abs. 2 Satz 2 RVO

»Zur Verfassungsmäßigkeit der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts über die Voraussetzungen einer Rente wegen Berufsunfähigkeit nach § 1246 Abs. 2 Satz 2 RVO (hier: Verweisbarkeit auf andere Tätigkeiten).«

Normenkette:

GG Art. 3 Abs. 1 Art. 20 Abs. 1, Abs. 3 ; RVO § 1246 Abs. 2 S. 2 ;

Gründe:

A. Gegenstand der zur gemeinsamen Entscheidung verbundenen Vorlagen ist die Frage, ob es mit dem Grundgesetz vereinbar ist, daß bei der Entscheidung über die Zuerkennung einer Rente wegen Berufsunfähigkeit ein Unterschied zwischen verschiedenen Berufsgruppen gemacht wird.

I. 1. Die Voraussetzungen für die Zuerkennung einer Rente wegen Berufsunfähigkeit sind in § 1246 RVO geregelt. Diese Vorschrift, deren Absatz 2 Satz 2 Gegenstand der Vorlage ist, lautet in der Fassung des Art. 1 des Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der Rentenversicherung der Arbeiter (Arbeiterrentenversicherungs-Neuregelungsgesetz - ArVNG) vom 23. Februar 1957 (BGBl I S.45) wie folgt:

(1) Rente wegen Berufsunfähigkeit erhält der Versicherte, der berufsunfähig ist, wenn die Wartezeit erfüllt ist.