BVerfG - Beschluß vom 24.07.1997
1 BvR 2176/96
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1 ; SGB VI § 250 Abs. 1 Nr. 3 ; WGSVG § 12a ;
Vorinstanzen:
SG Freiburg, vom 30.91.1995 - Vorinstanzaktenzeichen S 9 An 1796/93
LSG Baden-Württemberg, vom 07.05.1996 - Vorinstanzaktenzeichen L 1 An 1150/95
BSG, vom 26.09.1996 - Vorinstanzaktenzeichen 4 BA 91/96

Verfassungsmäßigkeit des § 12a WGSVG

BVerfG, Beschluß vom 24.07.1997 - Aktenzeichen 1 BvR 2176/96

DRsp Nr. 2004/16381

Verfassungsmäßigkeit des § 12a WGSVG

§ 12a WGSVG ist verfassungsgemäß; er verstößt insbesondere nicht gegen Art. 3 Abs. 1 GG, auch wenn er die Anerkennung von verfolgungsbedingten Auslandskindererziehungszeiten auf den Zeitraum bis 31. Dezember 1949 beschränkt.

Normenkette:

GG Art. 3 Abs. 1 ; SGB VI § 250 Abs. 1 Nr. 3 ; WGSVG § 12a ;

Gründe:

I.

Im Ausgangsverfahren begehrt die Beschwerdeführerin die Anerkennung von verfolgungsbedingten Auslandskindererziehungszeiten über den 31. Dezember 1949 hinaus.

1. Die in Deutschland am 23. Oktober 1927 geborene Beschwerdeführerin wanderte 1937 verfolgungsbedingt nach Argentinien aus. Dort bekam sie nach ihrer Heirat im Jahr 1946 ihre beiden Kinder Liliana (20. Januar 1949) und Claudio (30. September 1960). Im Juli 1965 kehrte sie nach Deutschland zurück. In der Folgezeit erkannte die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) nach § 12 a des Gesetzes zur Regelung der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts in der Sozialversicherung (WGSVG) bis einschließlich 31. Dezember 1949 Kindererziehungszeiten an.