BVerfG - Beschluß vom 31.03.1998
1 BvR 2167/93; 1 BvR 2198/93
Normen:
GG Art. 12 Abs. 1 Art. 14 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 ; SGB V § 95 Abs. 7 § 103 Abs. 4 ;
Fundstellen:
ArztR 1998, 115
DRsp V(510)200a-c
DStR 1998, 1030
DStR 1998, 1147
DVP 1998, 335
MedR 1998, 323
NJW 1998, 1776
NZA 1998, 589
NZS 1998, 285
SGb 1998, 365
SozSich 1998, 317

Verfassungsmäßigkeit des Erlöschens der Zulassung eines Vertragsarztes wegen Erreichung der Altersgrenze

BVerfG, Beschluß vom 31.03.1998 - Aktenzeichen 1 BvR 2167/93; 1 BvR 2198/93

DRsp Nr. 1998/8759

Verfassungsmäßigkeit des Erlöschens der Zulassung eines Vertragsarztes wegen Erreichung der Altersgrenze

§ 95 Abs. 7 SGB V, wonach die Zulassung als Vertragsarzt in der gesetzlichen Krankenversicherung mit Vollendung des 68. Lebensjahres endet, ist mit Art. 12 Abs. 1 GG vereinbar. Denn die Altersgrenze dient wie alle Altersgrenzen der Eindämmung von Gefährdungen, die von älteren, nicht mehr voll leistungsfähigen Berufstätigen ausgehen und damit einem besonders wichtigen Gemeinschaftsgut

Normenkette:

GG Art. 12 Abs. 1 Art. 14 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 ; SGB V § 95 Abs. 7 § 103 Abs. 4 ;

Gründe:

I.

Die Verfassungsbeschwerden richten sich unmittelbar gegen Normen, die das Erlöschen der Zulassung zur vertragsärztlichen Versorgung mit Vollendung des 68. Lebensjahres regeln (§ 95 Abs. 7 Sozialgesetzbuch Fünftes Buch [SGB V] in der Fassung des Gesetzes zur Sicherung und Strukturverbesserung der gesetzlichen Krankenversicherung (Gesundheitsstrukturgesetz) - im folgenden: GSG - vom 21. Dezember 1992 [BGBl I S. 2266]). Die Regelung gilt ab 1. Januar 1999 (Art. 33 Abs. 1 Satz 1 GSG). Der Beschwerdeführer zu 2) wendet sich darüber hinaus gegen § 103 Abs. 4 SGB V in der Fassung des Gesundheitsstrukturgesetzes, der Regelungen über die Neuvergabe von Vertragsarztsitzen ab 1. Januar 1993 trifft.

1. § 95 Abs. 7 SGB V in der Fassung des Gesundheitsstrukturgesetzes lautet: