LSG Baden-Württemberg - Urteil vom 25.03.2022
L 4 KR 983/19
Normen:
SGB V § 2 Abs. 1 S. 3; SGB V § 2 Abs. 1a; SGB V § 12 Abs. 1; SGB V § 27 Abs. 1 S. 1-2; SGB V § 28 Abs. 1; SGB V § 35c Abs. 1; SGB V § 35c Abs. 2; SGB V § 109 Abs. 4 S. 1 und S. 3; SGB V § 135; SGB V § 137c Abs. 3; AM-RL Abschn. K; AM-RL Anl. VI Teil A; AM-RL Anl. VI Teil B; AMG §§ 21 ff.; AMG § 21 Abs. 1; KHEntgG § 2 Abs. 2; KHEntgG § 5 Abs. 3; KHEntgG § 7; KHEntgG § 9 Abs. 1 S. 1 Nr. 1-3; KHEntgG § 11; KHG § 17b Abs. 1a Nr. 2; KHG § 17b Abs. 2 S. 1;
Vorinstanzen:
SG Ulm, vom 18.01.2019 - Vorinstanzaktenzeichen S 5 KR 4243/16

Vergütung stationärer Krankenhausleistungen in der gesetzlichen KrankenversicherungKeine Übernahme der Kosten für die Behandlung einer Einschlusskörperchenmyositis - inclusion body myositis - IBM mittels intravenös verabreichter ImmunglobulineAnforderungen an einen Kostenerstattungsanspruch im Rahmen eines Off-Label-Use in stationärer Behandlung

LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 25.03.2022 - Aktenzeichen L 4 KR 983/19

DRsp Nr. 2022/6757

Vergütung stationärer Krankenhausleistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung Keine Übernahme der Kosten für die Behandlung einer Einschlusskörperchenmyositis - inclusion body myositis - IBM mittels intravenös verabreichter Immunglobuline Anforderungen an einen Kostenerstattungsanspruch im Rahmen eines Off-Label-Use in stationärer Behandlung

1. Die intravenöse Applikation von Immunglobulinen (hier: IVIG) stellt keine Behandlungsmethode i.S. des § 137c SGB V dar.2. Versicherte können eine Versorgung mit einem verschreibungspflichtigen Fertigarzneimittel zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung grundsätzlich nur beanspruchen, wenn eine arzneimittelrechtliche Zulassung für das Indikationsgebiet besteht, in dem es angewendet werden soll.3. Eine Versorgung mit IVIG im Rahmen eines Off-Label-Use kommt nur nach den Vorgaben des § 35c SGB V bzw. nach den allgemeinen, vom BSG entwickelten Grundsätzen für einen Off-Label-Use in Betracht.

Tenor

Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil des Sozialgerichts Ulm vom 18. Januar 2019 wird zurückgewiesen.

Die Klägerin trägt die Kosten des Rechtsstreits auch im Berufungsverfahren.

Der Streitwert des Berufungsverfahrens wird endgültig auf 6.540,03 € festgesetzt.

Normenkette:

SGB V § 2 Abs. 1 S. 3; SGB V § 2 Abs. 1a; SGB V § 12 Abs. 1; SGB V § 27 Abs. 1 S. 1-2; SGB V § 28 Abs. 1; SGB V § 35c Abs. 1; § Abs. ;