BSG - Urteil vom 21.12.2009
B 14 AS 63/08 R
Normen:
SGG § 85 Abs. 3 S. 1; SGG § 85 Abs. 3 S. 2; SGG § 87 Abs. 1 S. 1; SGG § 87 Abs. 2; VwZG (2005) § 2; VwZG (2005) § 5 Abs. 4 S. 2; VwZG (2005) § 5 Abs. 7 S. 1; ZPO § 418;
Vorinstanzen:
LSG Niedersachsen-Bremen, vom 11.12.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 7 AS 133/07
SG Hannover, vom 06.02.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 45 AS 1646/06

Versäumung der Klagefrist im sozialgerichtlichen Verfahren; Bekanntgabe des Widerspruchsbescheides; Beweiswirkung eines Empfangsbekenntnisses

BSG, Urteil vom 21.12.2009 - Aktenzeichen B 14 AS 63/08 R

DRsp Nr. 2010/4724

Versäumung der Klagefrist im sozialgerichtlichen Verfahren; Bekanntgabe des Widerspruchsbescheides; Beweiswirkung eines Empfangsbekenntnisses

Der Gegenbeweis der Unrichtigkeit der im Empfangsbekenntnis enthaltenen Angaben ist zulässig und nur dann geführt, wenn die von dem Empfangsbekenntnis ausgehende Beweiswirkung vollständig entkräftet und jede Möglichkeit ausgeschlossen ist, dass die Angaben des Empfangsbekenntnisses richtig sind. Er ist nicht schon dann erbracht, wenn die Möglichkeit der Unrichtigkeit besteht, die Richtigkeit der Angaben also erschüttert ist. [Nicht amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen vom 11. Dezember 2007 aufgehoben und der Rechtsstreit zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an dieses Gericht zurückverwiesen.

Normenkette:

SGG § 85 Abs. 3 S. 1; SGG § 85 Abs. 3 S. 2; SGG § 87 Abs. 1 S. 1; SGG § 87 Abs. 2; VwZG (2005) § 2; VwZG (2005) § 5 Abs. 4 S. 2; VwZG (2005) § 5 Abs. 7 S. 1; ZPO § 418;

Gründe:

I

Der Kläger begehrt höhere Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II). Streitig ist die Zulässigkeit der Klage.