BVerwG - Urteil vom 21.12.1994
3 C 34.94
Normen:
BPflV (F. 1985) § 18 Abs. 1 § 19 Abs. 2 S. 2 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 19 Abs. 4 Art. 20 Abs. 3 ; VwGO § 17 Abs. 1 § 18 § 42 Abs. 2 ;
Fundstellen:
BVerwGE 100, 230
Buchholz 451.73 § 19 BPflV Nr. 1
DÖV 1997, 120
Vorinstanzen:
VG Düsseldorf, vom 12.01.1993 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 8537/92
OVG Nordrhein-Westfalen, vom 27.09.1994 - Vorinstanzaktenzeichen 13 A 1062/93

Verwaltungsprozeßrecht: Klagebefugnis von selbstzahlenden Krankenhauspatienten gegen Genehmigung rückwirkender Pflegesatzerhöhung - Gesundheitswesen: Genehmigung rückwirkender Pflegesatzerhöhung

BVerwG, Urteil vom 21.12.1994 - Aktenzeichen 3 C 34.94

DRsp Nr. 2007/13690

Verwaltungsprozeßrecht: Klagebefugnis von selbstzahlenden Krankenhauspatienten gegen Genehmigung rückwirkender Pflegesatzerhöhung - Gesundheitswesen: Genehmigung rückwirkender Pflegesatzerhöhung

»1. Ein selbstzahlender Krankenhauspatient kann eine auf der Grundlage der Bundespflegesatzverordnung 1985 ergangene Genehmigung einer rückwirkenden Pflegesatzerhöhung mit der Klage anfechten. 2. Die Vorschrift des § 19 Abs. 2 Satz 2 BPflV über das rückwirkende Inkrafttreten von Krankenhauspflegesätzen verstößt gegen das Grundgesetz und ist unwirksam (wie BGHZ 105, 160).«

Normenkette:

BPflV (F. 1985) § 18 Abs. 1 § 19 Abs. 2 S. 2 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 19 Abs. 4 Art. 20 Abs. 3 ; VwGO § 17 Abs. 1 § 18 § 42 Abs. 2 ;

Gründe:

I.

Die Beteiligten streiten über die Frage, ob ein selbstzahlender Krankenhauspatient und seine private Krankenversicherung befugt sind, eine Genehmigung anzufechten, durch die ein von der Schiedsstelle festgesetzter Pflegesatz rückwirkend in Kraft gesetzt und zusätzlich für die Zeit der Rückwirkung die Zahlung eines Zuschlags angeordnet worden ist.