BSG - Urteil vom 08.10.1998
B 12 KR 19/97 R
Normen:
BGB § 305, § 397 ; GG Art. 20 Abs. 1, Art. 3 Abs. 1 ; RVO § 172b, § 405 Abs. 3 ; SGB I § 12, § 32, § 46 Abs. 1 ; SGB V § 257 Abs. 2 Nr. 1 ; SGB X § 53 Abs. 1, § 53 Abs. 2, § 54 Abs. 2, § 55 Abs. 3 ;
Fundstellen:
AP Nr. 2 zu § 257 SGB V
AuA 1999, 228
BSGE 83, 40
DStR 1999, 1627
NZA-RR 2000, 148
NZS 1999, 298
SozR-3 2500 § 257 Nr. 5

Verzicht auf Beitragszuschuß

BSG, Urteil vom 08.10.1998 - Aktenzeichen B 12 KR 19/97 R

DRsp Nr. 1999/4581

Verzicht auf Beitragszuschuß

1. Wird der Verzicht auf den Beitragszuschuß durch eine einseitige Erklärung des Arbeitnehmers gegenüber dem Arbeitgeber erklärt, so ist er unzulässig. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

BGB § 305, § 397 ; GG Art. 20 Abs. 1, Art. 3 Abs. 1 ; RVO § 172b, § 405 Abs. 3 ; SGB I § 12, § 32, § 46 Abs. 1 ; SGB V § 257 Abs. 2 Nr. 1 ; SGB X § 53 Abs. 1, § 53 Abs. 2, § 54 Abs. 2, § 55 Abs. 3 ;

Gründe:

I

Zwischen den Beteiligten ist streitig, ob der Kläger auf den Beitragszuschuß des Arbeitgebers verzichten kann.

Der 1955 geborene Kläger ist seit 1980 bei einem privaten Versicherungsunternehmen krankenversichert. Im Oktober 1986 trat er als Angestellter in die Dienste des beklagten Landes. Sein Gehalt lag zunächst über der Jahresarbeitsverdienstgrenze (JAV-Grenze) des § 165 Abs 1 Nr 2 der Reichsversicherungsordnung (RVO). Vom Beginn des Arbeitsverhältnisses an erhielt er vom Beklagten den Arbeitgeberzuschuß nach § 405 Abs 1 RVO, seit 1989 nach § 257 Abs 2 des Sozialgesetzbuchs - Gesetzliche Krankenversicherung (SGB V). Die hierzu erforderlichen Bescheinigungen des privaten Versicherungsunternehmens legte der Kläger jeweils dem Beklagten vor. Danach sah der vertragliche Krankenversicherungsschutz Leistungen vor, die der Art nach den Leistungen der Krankenhilfe aus der gesetzlichen Krankenversicherung entsprachen.