BSG - Urteil vom 21.03.1996
11 RAr 95/95
Normen:
AFG § 134 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 § 137 Abs. 2 ; AlhiV § 6 Abs. 3 S. 1 § 6 Abs. 3 S. 2 Nr. 3 ; GG Art. 12 Abs. 1 ;
Fundstellen:
AuA 1998, 36
DStR 1997, 507
MDR 1997, 75
NZS 1996, 636
SozR-3 4100 § 137 Nr. 5
Vorinstanzen:
LSG Nordrhein-Westfalen, vom 13.06.1995

Vorbereitung auf Habilitation keine Berufsausbildung, Zumutbarkeit der Verwertung von Vermögen

BSG, Urteil vom 21.03.1996 - Aktenzeichen 11 RAr 95/95

DRsp Nr. 1997/348

Vorbereitung auf Habilitation keine Berufsausbildung, Zumutbarkeit der Verwertung von Vermögen

1. Die Vorbereitung auf die Habilitation ist nicht als Berufsausbildung iS. des § 6 Abs. 3 S. 2 Nr. 3 AlhiV anzusehen.2. Die Verwertung von Vermögen, das für die Anfertigung einer Habilitationsschrift bestimmt ist, ist iS. von § 6 Abs. 3 AlhiV zumutbar, wenn sich der Inhaber des Vermögens auch ohne Habilitation eine angemessene Lebensgrundlage sichern kann. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

AFG § 134 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 § 137 Abs. 2 ; AlhiV § 6 Abs. 3 S. 1 § 6 Abs. 3 S. 2 Nr. 3 ; GG Art. 12 Abs. 1 ;

Gründe:

I. Der Kläger begehrt von der beklagten Bundesanstalt für Arbeit (BA) Arbeitslosenhilfe (Alhi) für die Zeit ab 9. März 1990.

Der 1953 geborene Kläger hat nach Prüfungen in den Studiengängen Philosophie und Pädagogik die erste philologische Staatsprüfung (Deutsch, Sozialwissenschaften) abgelegt; 1980 wurde er zum Doktor der Philosophie promoviert. Zuletzt war er vom 1. Oktober 1983 bis 30. September 1989 beamteter Hochschulassistent am Fachbereich Germanistik der Universität M. mit einem monatlichen Bruttogehalt von 4.468,61 DM. Nach seinem Ausscheiden erhielt er Übergangsgeld (Übg) gemäß § 47 Beamtenversorgungsgesetz (BeamtVG), insgesamt rund 26.700,00 DM.