BAG - Beschluß vom 04.07.1989
1 ABR 40/88
Normen:
BetrVG § 76 Abs. 5, Abs. 7, Abs. 8, § 80 Abs. 3, § 87 Abs. 1 Nr. 10, § 109 Satz 3; Manteltarifvertrag für die gewerblichen Arbeitnehmer in der niedersächsischen Metallindustrie vom 18.7.1984 §§ 12, 14, 25; TVG § 1 ;
Fundstellen:
BAGE 62, 233
AiB 1990, 75
AP Nr. 20 zu § 87 BetrVG 1972 Tarifvorrang
ASP 1990, 58
BB 1990, 918
DB 1990, 127
EzA § 87 BetrVG 1972 Betriebliche Lohngestaltung Nr. 24
NZA 1990, 29
VersR 1989, 1324
Vorinstanzen:
LAG Niedersachsen, ArbG Braunschweig, vom 04.03.1988vom 07.07.1987 - Vorinstanzaktenzeichen 15 TaBV 61/87 - Vorinstanzaktenzeichen 5 BV 61/87

Vorrang des Tarifvertrages nach § 87 Abs. 1 BetrVG - Unanfechtbarkeit eines Beweisbeschlusses

BAG, Beschluß vom 04.07.1989 - Aktenzeichen 1 ABR 40/88

DRsp Nr. 2001/5246

Vorrang des Tarifvertrages nach § 87 Abs. 1 BetrVG - Unanfechtbarkeit eines Beweisbeschlusses

1. Regelt ein Tarifvertrag (hier: Manteltarifvertrag für die gewerblichen Arbeitnehmer in der niedersächsischen Metallindustrie vom 18.7.84), dass vom Arbeitgeber Belastungszulagen zu zahlen sind und die Höhe der Zuschläge zwischen Betriebsleitung und Betriebsrat zu vereinbaren ist, so enthält der Tarifvertrag keine abschließende Regelung im Sinne von § 87 Abs. 1 Eingangssatz BetrVG über die betriebliche Lohngestaltung hinsichtlich der Belastungszulagen. Vielmehr haben nach § 87 Abs. 1 Nr. 10 BetrVG Arbeitgeber und Betriebsrat festzustellen, ob Arbeiten mit Belastungen in nennenswertem Maße vorliegen, und gegebenenfalls Lästigkeitsgruppen aufzustellen. 2. Der Beweisbeschluss einer Einigungsstelle und damit auch einer tariflichen Schlichtungsstelle nach § 76 Abs. 8 BetrVG kann ebensowenig wie der eines Gerichts selbständig angefochten werden.

Normenkette:

BetrVG § 76 Abs. 5, Abs. 7, Abs. 8, § 80 Abs. 3, § 87 Abs. 1 Nr. 10, § 109 Satz 3; Manteltarifvertrag für die gewerblichen Arbeitnehmer in der niedersächsischen Metallindustrie vom 18.7.1984 §§ 12, 14, 25; TVG § 1 ;

Gründe:

A.