BSG - Urteil vom 16.07.2008
B 6 KA 58/07 R
Normen:
SGB X § 21 Abs. 1; SGB X § 42 S. 1; SGB V § 106 Abs. 2; SGB V § 106 Abs. 2 S. 4; SGB V § 106 Abs. 3; SGB V § 284; SGB V § 295 Abs. 3; SGB V §§ 284ff;
Vorinstanzen:
LSG Hessen, vom 23.05.2007 - Vorinstanzaktenzeichen L 4 KA 31/06
SG Frankfurt/M., vom 16.11.2005 - Vorinstanzaktenzeichen S 5 KA 4418/01

Wirtschaftlichkeitsprüfung in der vertragsärztlichen Versorgung, Verpflichtung der Prüfgremien zur Beiziehung der erweiterten Arzneimitteldateien

BSG, Urteil vom 16.07.2008 - Aktenzeichen B 6 KA 58/07 R

DRsp Nr. 2008/23389

Wirtschaftlichkeitsprüfung in der vertragsärztlichen Versorgung, Verpflichtung der Prüfgremien zur Beiziehung der erweiterten Arzneimitteldateien

Ist es in der Prüfvereinbarung vorgeschrieben oder hat der Arzt im Verfahren substantiiert Zweifel an der Richtigkeit des ihm zugeordneten Verordnungsvolumens geltend macht, so müssen die Prüfgremien im Rahmen der Prüfung der Wirtschaftlichkeit der Verordnungsweise eines Arztes die erweiterten Arzneimitteldateien beiziehen. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

SGB X § 21 Abs. 1; SGB X § 42 S. 1; SGB V § 106 Abs. 2; SGB V § 106 Abs. 2 S. 4; SGB V § 106 Abs. 3; SGB V § 284; SGB V § 295 Abs. 3; SGB V §§ 284ff;

Gründe:

I. Der Kläger wendet sich gegen Regresse wegen unwirtschaftlicher Verordnung von physikalisch-therapeutischen Leistungen.

Der Kläger ist als Arzt seit 1989 zur kassen- bzw vertragsärztlichen Versorgung im Bezirk der zu 1. beigeladenen Kassenärztlichen Vereinigung (KÄV) zugelassen. Sein Verordnungsaufwand je Behandlungsfall lag bei physikalisch-therapeutischen Maßnahmen in den Quartalen I bis III/1998 jeweils um 176 %, 155 % bzw 188 % über dem Durchschnitt der Fachgruppe der Allgemein- und Praktischen Ärzte.